Lachend durch die “Terrible Threes”

Über das Stand-Up-Comedy Programm unserer dreijährigen Tochter

Foto: privat

Unsere Tochter ist jetzt drei Jahre alt und entwickelt sich immer mehr zum Scherzkeks der Familie. Es fing ganz harmlos an: Ein schiefes Lächeln hier, eine kleine Grimasse da. Aber mittlerweile ist sie ein wahrer Meister darin, ihre Mimik auf eine Weise zu verziehen, dass man einfach nicht mehr an sich halten kann. Sie weiß ganz genau, wann sie den Mund zu einem Kussmund formen oder die Stirn in unzählige kleine Falten legen muss, um uns zum Lachen zu bringen. Und das Beste daran? Sie genießt es in vollen Zügen, wenn alle lachen.

Gepaart mit ihrer Leidenschaft für Rollenspiele hebt sie meine Lebensqualität auf ein ganz neues Level. Neulich saß ich am Tisch und schlürfte an meinem Tee, als ich im Augenwinkel sah, wie unsere Tochter an der Besteckschublade herumkruschtelte und sich eine kleine Kuchengabel herausholte. Diese brachte sie mir und meinte: „Hey Triton, hier ist deine Gabel!“ Ich wusste genau, dass sie den Dreizack von König Triton aus „Arielle“ meinte. Ich habe fast meinen Tee über den ganzen Tisch gespuckt vor Lachen. Allgemein sind ihre Einbindungen in ihr fantasievolles Spiel einfach der Knaller. Meine Partnerin Ida ist übrigens die böse Seehexe Ursula, und so werden wir auch teilweise den ganzen Tag von ihr angesprochen: „Hey Triton, wo ist Ursula?“

Eine große Freude für die ganze Familie ist es auch, wenn sie mal wieder ihren 22-jährigen Onkel imitiert, den sie meistens mittags nach langen Partynächten zu Gesicht bekommt. Ihre Augen stehen dann auf Halbmast und sie sagt breit lächelnd: „Schaut mal! Ich bin Onkel Peter!“

Eines Nachts weckte sie uns zart aus unserer Tiefschlafphase und flüsterte: „Zieh mal an meinem Finger!“ – den Rest könnt ihr euch denken. Keine Ahnung, von wem sie das schon wieder hat. 

Die „terrible threes“ sind dann doch schon ein geniales Alter. Oft bringt mich die aktuelle Entwicklungsphase unserer Tochter an meine Grenzen. Die ständige Umprogrammierung ihres Gehirns und ihrer Gefühle verständnisvoll und liebevoll zu begleiten, fällt mir nicht immer leicht. Ich muss mir immer wieder vor Augen führen, dass gerade so viel gleichzeitig in ihrem kleinen Kopf passiert, das irgendwie verarbeitet werden muss.

Und obwohl sie gerade mitten in dieser teilweise sehr fordernden Entwicklungsphase steckt, sorgt sie für so viele wundervolle Momente, die uns diese wilde Zeit gemeinsam meistern lassen. Die „terrible threes“ haben sich bei uns auf jeden Fall in die „funny threes“ geändert.


Phillie

Phillie

Phillie erzählt in seinen Tagebucheinträgen von seinen Erfahrungen als Papa. Er ist gelernter Erzieher und Yoga-Lehrer.

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