AWO Karlsruhe bietet Jugendhilfeangebot für Mädchen und junge Frauen

„Seit unsere Tochter bei ,Luzie’ ist, läuft es besser“

Schlank, schön und unabhängig sein, eine Karriere anstreben, Geld verdienen, Kinder bekommen, eine gute Hausfrau und Mutter sein – Frauen stehen permanent unter dem Druck sich selbst und der Gesellschaft beweisen zu müssen, wie perfekt sie das alles unter einen Hut bekommen. Die Selbstkontrolle ist dabei oftmals strenger als jede Kontrolle von außen. Umfragen belegen, dass mehr als 92 Prozent aller deutschen Frauen mit ihrem Körper unzufrieden sind.

„Wenn die Mädchen zu uns kommen, dann machen viele von Ihnen das erste Mal seit langer Zeit die Erfahrung, dass sie so wie sie sind, gemocht und akzeptiert werden und dass sie toll sind, auch wenn sie nicht perfekt sind“, erzählt Kersten May, Leiterin der Einrichtung Luzie der AWO Karlsruhe gemeinnützige GmbH.

Die AWO arbeitet dabei mit dem geschlechtsspezifischen Ansatz. Das ist eine pädagogische Richtung die bei dem Thema „Frausein“ mit seinen jeweiligen Aspekten und Themen ansetzt. Luzie ist somit speziell auf die Problemlagen von Mädchen und jungen Frauen im Alter von 14 bis 21 Jahren ausgerichtet.

In der Regel gelangen die Mädchen über den Sozialen Dienst der Stadt Karlsruhe oder die Jugendgerichtshilfe zu „Luzie“. Die Problemlagen und Gründe dafür sind vielfältig, jedoch gibt es z.B. sehr häufig Anzeichen, die darauf hindeuten, dass die Mädchen sich nicht angenommen oder gar emotional vernachlässigt fühlen. Das wieder­um kann zu auffälligem oder selbstverletzenden Verhalten führen.

Nach einem Hilfeplangespräch, das zusammen mit allen Beteiligten geführt wird, werden die Ziele und die Dauer für den Besuch von „Luzie“ zunächst auf sechs Monate festgelegt. Währenddessen besucht das Mädchen ein mal pro Woche die Einrichtung für eine Einzelsitzung und ein mal für ein Gruppentreffen. In der Gruppe wird kreativ gearbeitet, mädchen- und frauenspezifische Themen werden besprochen, es finden Ausflüge statt, es wird gemeinsam gekocht und gegessen, Besuche von ProFamilia oder der Polizei usw. runden die Gruppenaktivitäten ab. Bei den Einzelgesprächen sind die Mitarbeiterinnen Ansprechpartnerin für alle Themen, die die Mädchen bewegen und bieten Unterstützung bei der Regelung verschiedenster Angelegenheiten, dazu gehören u.a. Begleitung zur Schuldnerberatung, zum Jobcenter oder Unterstützung, wenn die Mädchen Probleme in der Schule haben, zu Hause ausziehen möchten usw. Nebenbei werden die Eltern dadurch auch entlastet. Dass diese dann hinterher sagen: „Seitdem unsere Tochter bei ,Luzie’ ist, läuft es daheim wieder viel besser“ ist ein positiver Nebeneffekt. „Luzie ist ein Schutzraum, die pädagogischen Fachkräfte sind Bezugspersonen für die Mädchen, die vertraulich hinter Ihnen stehen“, so Barbara Mehnert, Geschäftsbereichsleitung Jugend und Soziales.


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