Kinder und Jugendliche, die allein und ohne ihre Eltern auf der Flucht sind, genießen besonderen Schutz. Sie landen nicht in großen Gemeinschaftsunterkünften, sondern in betreuten Einrichtungen der Karlsruher Jugendhilfe und ihrer Partner oder in Pflegefamilien. Sie bekommen einen Vormund, der sich um sie kümmert und in Asyl- oder Bleiberechtsfragen berät. Die Inobhutnahme ist gängige Praxis, der Zustrom jedoch größer denn je. Waren es Ende 2013 noch 112 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die in der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) anlandeten, verdoppelte sich die Zahl der Neuankömmlinge im Dezember letzten Jahres auf 238. Seit Januar sind es bereits 119 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (Stand Ende März).
Der städtische Pflegekinderdienst sucht deshalb vermehrt Gastfamilien, die unbegleitete minderjährige Flüchtlinge für kurze Zeit oder langfristig bei sich aufnehmen. Wie bereichernd das Zusammenleben trotz unterschiedlicher kultureller Herkunft, Religion und Sprache sein kann, zeigt sich am Beispiel der Familie Brizzi und ihres 16-jährigen angolanischen Pflegekinds Raffael. Seit knapp zwei Jahren ist sie für ihn Ersatzfamilie.
OB Dr. Frank Mentrup stattete Familie Brizzi im April einen Besuch ab und würdigte deren Engagement. -pia
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