Es teilen sich die Geister an einer spannenden Frage: Braucht es, um in der heutigen Zeit zu bestehen, eine Schulausbildung, in der das Tablet zum Schultaschenersatz für die Kinder geworden ist oder geht es auch Oldschool. Die Freie Waldorfschule Karlsruhe hat hier eine ganz klare Haltung: Es geht auch ohne. Um in der heutigen Zeit zu bestehen, sind Kenntnisse in der IT selbstverständliches Zubehör. Die Basis des Menschseins und des Sich-in-die-Welt-Stellens kann aber nicht hier gelegt werden. Um mit der Schnelligkeit und der Vielfalt des Berufslebens zu Recht zu kommen ohne auszubrennen, kommt es auf gesunde Grundlagen an.
Schon vor Jahren ging durch die Presse, dass es sogar in Silicon Valley eine Waldorfschule gibt und gerade auch die Highpotentials der Branche ihre Kinder dort in die Schule geben. Kreativität und Selbstbewusstsein entsteht nicht vor dem Bildschirm. Ein Zitat aus einem ehemaligen Karlsruher Kind Artikel der Freien Waldorfschule: „Wer erzieht den Kopf? Die Hand erzieht den Kopf.“ Und das kann die Hand nur, wenn ihr genügend Anlass dazu gegeben wird. Die Vielfalt der Unterrichtsthemen, die Art der Umsetzung der Lerninhalte, hier nur beispielhaft die Vermessungstage in der Mathematik oder die Projektwoche, technisches Zeichnen genannt, und das reiche Angebot im handwerklichen Bereich, Schmieden, Bildhauen, Korbflechten (s. Bild), Kupfertreiben u.v.m sowie der landwirtschaftlichen Bereich gibt der Hand einen bunten Strauß an Möglichkeiten, den Kopf zu erziehen. Hier wird der Mensch gebildet als Mensch und nicht im Schwerpunkt zu einem wirtschaftlich rentablen Einsatz befähigt.
Welch‘ kreatives Potential so ein Konzept der „alten Schule“ hervorbringt, kann am Freitag, 2. Februar, um 19.00 Uhr, beim künstlerischen Abschluss der zwölften Klassen erfahren werden. Beim öffentlichen Infogespräch am 23. Februar, von 16.00 bis 18.00 Uhr, ist Raum für Fragen und Zeit für einen informativen Austausch.