
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Kindern mindestens 60 Minuten körperliche Aktivität am Tag. In Deutschland sieht die Realität anders aus: Etwa drei Viertel der Mädchen und zwei Drittel der Jungen in Deutschland bewegen sich zu wenig (RKI: KiGGS-Welle 2). Dieses Problem verstärkt sich durch die Corona-Lockdowns. Doch Bewegung macht nicht nur den Körper fit, sondern auch den Kopf: „Kinder, die sich viel bewegen, bleiben länger konzentriert und können bessere Leistungen in der Schule bringen“, weiß Rieke Mittenmüller aus Eggenstein-Leopoldshafen, Bewegungsexpertin der AOK Mittlerer Oberrhein. Tägliches Toben, Rennen und Springen sorgen bei zappeligen Kindern zudem dafür, dass sie ausgeglichener und ruhiger sind.
„Im Kindesalter werden die Weichen für die spätere Gesundheit und den gesunden Lebensstil, zu dem insbesondere Bewegung gehört, gestellt“, so Rieke Mittenmüller und erklärt: „Durch Bewegung wird das Hirn besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt – so wird der Stoffwechsel im Hirn aktiv und Informationen können schneller verarbeitet werden.“ Zusätzlich trägt Bewegung dazu bei, dass die Nervenzellen sich untereinander vernetzen und Erlerntes besser im Gedächtnis bleibt.
„Ist Ihr Kind momentan im Home-Schooling oder in Quarantäne, dann sollten Bewegungspausen in den Alltag integriert werden“, empfiehlt Mittenmüller, die selbst Mutter zweier Kinder ist. Die Kinderschule Mittelbaden e.V. bietet dafür das kostenfreie Programm „Fit durch die Corona-Pause“ an. Es enthält verständlich erklärte Homeworkout-Videos für Kinder, die in jedem Wohn- und Kinderzimmer nachgemacht werden können. „Auch ein ausgiebiger Spaziergang mit einem kleinen Wettlauf, eine Fahrradtour oder eine Runde Seilspringen vorm Haus können Wunder bewirken“, erklärt die Bewegungsexpertin. „Ein kleines Trampolin ist ideal für intensive Bewegung und hat in den meisten Wohnungen Platz“, so Rieke Mittenmüller. Sie ergänzt: „Übrigens tut das auch den Erwachsenen gut.“