Neue Termine im AFS Stillcafé

Entspannte Nächte mit Baby

Ein oft gehörtes Argument Babys nicht bzw. nicht lange zu stillen ist, dass bevorzugt nachts der Papa dann die Flasche geben kann und die Mama nicht aufzustehen braucht. Das ist aber in Wirklichkeit ein Nachteil der Flaschenfütterung, denn wenn die Mutter stillt, braucht keiner nachts aufzustehen. Stillen nach Bedarf bedeutet, dass das Baby nachts bei der Mutter schläft – oder in greifbarer Nähe (z.B. im Babybalkon) – so dass beim ersten Hungerzeichen (z.B. Schmatzen, Unruhigsein) das Baby lediglich an die Brust gelegt oder herangeschoben werden braucht. So können Mama und Baby gleich weiterschlafen und der Papa bekommt meist nichts mit. Bereits nach der Geburt, d.h. im Wochenbett ist das Stillen im Liegen eine Wohltat für den Körper und kann dann nachts einfach beibehalten werden.

Doch einige sogenannte Experten raten davon ab, dass Babys im Elternbett schlafen, obwohl die hierzu durchgeführten Studien umstritten sind. Schließlich schlafen die meisten Kinder auf der ganzen Welt bei ihren Eltern – in Japan gewöhnlich bis die Kinder mehrere Jahre alt sind. So handelt es sich hierbei wohl eher um einen kulturellen Unterschied. Denn es spricht nichts dagegen, wenn im sog. Familienbett nächtigen, solange die wichtigsten Sicherheitshinweise von beiden Eltern beachtet werden: nicht rauchen, kein Alkohol, keine Medikamente, die den Schlaf beeinflussen können, keine zu hohe Raumtemperatur, kein Sofa, kein Wasserbett, Matratze nicht zu weich, kein schweres weiches Bettzeug, keine Gegenstände oder Tiere im Bett, keine großen Bettspalten. Doch egal ob im Familienbett, mit Babybalkon, auf einer Matratze auf der Erde neben dem Elternbett oder auf einer großen Matratze im Kinderzimmer, der normale und von der Natur aus so vorgesehene Schlafplatz für Babys ist am Körper der Mutter oder eine Armlänge entfernt (sog. Co-Sleeping). Nächtliches Stillen ist dabei genauso natürlich, denn die Brust produziert mehr Milch, wenn das Baby nachts trinkt, das Stillhormon Prolaktin wird ausgeschüttet, welches beruhigt und das Weiterschlafen nach dem Stillen erleichtert, nachts gestillte Babys haben ein geringeres Risiko für den Plötzlichen Kindstod usw.

Und was ist mit Durchschlafen?

Egal ob gestillte oder nicht gestillte Kinder, das nächtliche Aufwachen ist im ersten Jahr völlig normal und jedes Kind hat ein individuelles Schlafverhalten bzw. einen anderen Durchschlafzeitpunkt. Babys Schlafmuster unterscheiden sich außerdem zu den von Erwachsenen, denn bei ihnen überwiegen die REM- (Traumphasen) und die Übergangsphasen, in denen Babys leicht erwachen können. Mit Stillen in den Übergangsphasen kann die Mutter dem Baby helfen wieder in eine Tiefschlafphase zu kommen. Aber mit der Zeit ändert sich der Schlafrhythmus des Babys von allein, d.h. tags schlafen Babys weniger, nachts immer länger – und dies muss ein Baby genauso wenig „lernen“ wie all seine anderen Körperfunktionen.

Am 11. Juli findet ein Treffen zum Thema „Entspannte Nächte mit Baby“ statt, an dem Interessierte ihre Erfahrungen im Stillcafé Karlsruhe austauschen können. Herzlich einladen möchte das Stillcafé-Team auch zum „Offenen Gespräch“ am 25. Juli. Bei allen Treffen werden Fragen rund ums Stillen bevorzugt behandelt.

Die Treffen finden jeweils von 10-11:30 Uhr in den Räumen der Hebammenpraxis Rundum, Gottesauer Straße 26 in der Oststadt statt. Infos unter Telefon 07244-559532 oder über heike.stoll@afs-stillen.de


Redaktion

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