Das kennen fast alle Eltern: das Kind ist hundemüde, hat ganz kleine Augen, gähnt fortwährend, ist unleidlich, aber gaaar nicht müde. Stattdessen hat es Hunger, Durst und Lust auf noch eine Geschichte. Letzteres ist mit diesen vier Büchern garantiert ein Wunsch, den Sie zur Schlafenszeit bedenkenlos erfüllen können. Denn danach wird Ihr Kind selig schlummern, versprochen!
Neues aus der Schlafenszeit
Es ist Schlafenszeit und Malu braucht eine Weile, bis sie einschlafen kann. Ihr letzter Gedanke gilt Bärchen. Wo hat sie ihn bloß zum letzten Mal gesehen? Während Malu friedlich schläft, ist in ihrem Gehirn richtig viel los. Da gibt es Bewusstus, der ganz egal was Malu am Tag gerade tut, immer mitdenkt in seinem Turm. Doch jetzt ist auch für ihn sich zur Ruhe zu betten in Malus Gehirn. Dafür ist in der Höhle untendrunter Hochbetrieb, denn Hippo und Campus sammeln und sortieren die riesige Menge an Abendpost, die auf allerlei Wegen bei ihnen eintrudelt jede Nacht. Hier riecht Campus gerade an einer Flasche mit Pfannkuchenduft. Die hatte Malus Mama heute zum Abendessen gebacken. Und dort pinnt Hippo einen wunderschönen Schmetterling an die Wand, den Malu im Garten gesehen hat. Besondere Erinnerungen werden in eine Schatzkiste sortiert. Die beiden haben alle Hände voll zu tun, um Malus unzählige Eindrücke des Tages an die passenden Orte zu bringen. Der Wissensbaum will natürlich auch bestückt werden. Nur so wachsen ihm neue Äste und Blätter. Eine großartige Idee, schon kleinen Kindern zu erklären, was in unserem Gehirn passiert, während wir schlafen. Dank dieser Arbeit weiß Malu beim Aufwachen sofort, wo Bärchen die ganze Nacht war.
Anna Russelmann, Judith Buchner: Neues aus der Schlafenszeit. 48 Seiten, gebunden, 18×22,5 cm, NordSüd 2020, ISBN: 978-3-314-10535-7, € 15, empfohlen ab 4 Jahren
Das kleine Nickerchen
Am Abend, wenn es ruhiger wird auf der Erde, beginnt der Arbeitstag des kleinen Nickerchens. Dann stärkt es sich noch schnell mit einem Tässchen Mondtee und einer Handvoll Himmelsflöckchen und schon besucht es die ersten Tierkinder. Pips und Pünktchen streiten wie die Kesselflicker. Das tun sie immer, wenn sie müde sind. Doch mit ein bisschen Sternenstaub hilft das kleine Nickerchen ihnen, sich wohlig in ihrer Igelhöhle einzukuscheln. Auch Matz, der kleine Spatz hat noch so viel zu erzählen. Mit Nickerchens Hilfe steht bald auch sein Schnäbelchen still. Nickerchen findet für alles eine Lösung. Ob ein verlorenes Spielzeug oder den vergessenen Heimweg, am Ende des Tages liegen alle kleinen Füchse und Häschen friedlich schlafend in ihrem Bau. Liebevoll illustriert und sicher bald ein ganz besonderer Freund vieler Kinder!
Katja Reider, Sabine Straub (Illustr.): Das kleine Nickerchen. 32 Seiten, gebunden, 26,5×26,5 cm, Thienemann-Esslinger 2020, ISBN: 978-3-480-23605-3, € 14, empfohlen ab 2 Jahren
Wenn Line nachts nicht schlafen kann
Da liegt sie in ihrem Bett und kann nicht einschlafen. Irgendetwas fehlt Line – richtig die Kuscheltiere! Und als sie endlich Tiger Eddi entdeckt, erzählt der ihr von seinem aufregenden Tag im Zirkus und plötzlich ist Line mittendrin. Dann findet sie Bär. Er zeigt ihr seine Heimat Kanada und mit Fridolin schlittert sie am Südpol übers Eis. Sogar im Amazonas sieht man Line kurz danach schwimmen, begleitet von ihrem Krokodil Gertrude. Und so turnt, reitet und hüpft Line noch mit einigen ihrer geliebten Kuscheltiere durch einige spannende Abenteuer, bis alle schließlich dicht beieinander friedlich einschlafen. Fehlt da nicht doch noch einer? Sehr heimelig illustriert!
Friederike Dammermann: Wenn Line nachts nicht schlafen kann. 34 Seiten, gebunden, 22×29 cm, Edition Pastorplatz 2020, ISBN: 978-3-943833-37-9, € 14, empfohlen ab 3 Jahren
Du schnarchst!
Frau Wolf liegt mit offenem Mund da und macht „..M-m-m-groooh…“. Herr Wolf kann nicht schlafen, nicht bei diesem Lärm. Und so macht er sich auf die Suche nach anderen Schnarchern und wird sofort in der nächsten Baumhöhle fündig. Dort liegen die Eichhörnchen dicht bei dicht und schnorcheln ihr „Krepp-jiep-krepp-jiep“ leise vor sich hin. Bei Familie Wildschwein sieht es nicht anders aus. Vater Wildschwein lässt ein sattes „Gronk-gronk-gronk“ hören, bei den kleinen Ferkelchen klingt es etwas zarter. Und so klappert der Wolf Schlafstätte für Schlafstätte ab, überall das gleiche Bild. Selbst bei den sanften Rehen im Wald und den Tauben auf dem Baum wird leise geschnarcht. Jetzt ist Herr Wolf aber richtig müde und legt sich mit all den verschiedenen Schnarchgeräuschen im Ohr in sein Bett. Ob er wohl einschlafen kann? Beim Lesen dieses entzückenden Bilderbuches habe ich mir all die vorlesenden Eltern vorgestellt und ihr „Flüffelflüff, jei -parapapps“ und „Gurr-ru-ku-ku-dus“ im Geiste gehört. Das Kinderlachen inbegriffen.