Das Verbot der Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober belegt faktisch Schausteller mit einem Berufsausübungsverbot. Viele Betriebe sind dadurch massiv existenziell bedroht, denn seit Februar läuft nichts. Die Karlsruher Frühjahrsmess’ hätte im Juni stattfinden sollen, wurde jedoch coronabedingt abgesagt. Auch die Durchführung von Herbstmess’ und dem traditionsreichen Christkindlesmarkt ist noch fraglich.
Auf diesen gravierenden Zustand weist auch der Schaustellerverband Karlsruhe hin. Rund 80 Prozent der Schausteller könnte Corona das Genick brechen. Für sie ist auch schwer nachzuvollziehen, dass so gut wie alle Bereiche des öffentlichen Lebens wieder geöffnet wurden – ob Kirchen, Geschäfte, Freizeitparks, Bäder, Urlaubsreisen… nur die Schausteller dürfen ihren Beruf nicht ausüben. „Dabei steht vielen von uns mittlerweile das Wasser bis zum Hals“, so Susanne Filder, Vorstand des Schaustellerverbands Karlsruhe. Im vollen Flieger nach Malle zu sitzen, sei erlaubt, aber im Boxauto dürfe man nicht nebeneinander sitzen!
Ideen und Vorschläge gibt’s von den Schaustellern reichlich – und dabei ist genügend Abstand auch umsetzbar. Der Schausteller Willy Krusig hat beispielsweise an der Grenze zwischen Neureut und Eggenstein auf seinem Grundstück Budendorf, Biergarten und Kinderspielplatz aufgebaut hat, wartet aber seit Wochen noch immer auf das „go“ der Verwaltung.
Immerhin gab der Gemeinderat bei seiner letzten Sitzung am 21. Juli seine Zustimmung zum Aufbau von Buden und kleineren Fahrgeschäften in der Innenstadt. Sechs Standorte sind vorgesehen: • am Friedrichsplatz entlang der Lammstraße • am Marktplatz • am Stephanplatz • Am Platz an der Stephanskirche sowie • am Kronenplatz.
An den Buden sollen Süßigkeiten und Bratwürste verkauft werden und Kinderkarussells werden ebenfalls aufgebaut.
Weitere Infos unter: www.svka.de
Arme Kinder, reiche Stadt – Wege aus der Ungleichheit
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