Das wirft schon die Frage auf, was es mit diesem Prinzip auf sich hat. Als Grundlage der pädagogischen Arbeit in der Freien Waldorfschule Karlsruhe dient die Waldorfpädagogik. Hier bleiben die Schüler in ihrem Klassenverbund von der 1. bis zur Abschlussklasse ohne Auslese und Sitzenbleiben, dies gehört zu den Grundprinzipien der Waldorfschule. Dass hierbei die Vielfalt der Schüler mit all ihren Kompetenzen und Entwicklungschancen als Gemeinschaft auf einem gemeinsamen Weg gelebt werden kann, fördert u.a. die Sozialkompetenz der Schüler.
Die Unterrichtsinhalte orientieren sich an den allgemeinen Waldorflehrplänen, die den altersspezifischen Entwicklungsbedürfnissen angepasst sind. Ziel der Pädagogik ist es, die Schüler als ganze Menschen anzusprechen, ihre individuellen Fähigkeiten auszubilden, Defizite so weit wie möglich auszugleichen. Intellektuelles, Künstlerisches, Praktisches und Soziales soll in ausgewogenem Verhältnis altersgemäß angeregt werden, damit sich die Schüler zu frei handelnden Menschen entwickeln können, die in der Lage sind, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Die Waldorfschulzeit endet mit der 12. Klasse, in der mit dem Realschulabschluss und in der fortführenden 13. Klasse mit Abitur und Fachhochschulreife die üblichen staatlichen Abschlüsse erworben werden können. Die Karlsruher Waldorfschüler müssen hier keinen Vergleich scheuen. Das stellten sie auch in diesem Schuljahr unter Beweis.
Von 34 Schülern erreichten alle den Realschulabschluss, Die 4 besten Schüler/-innen erreichten einen Gesamtdurchschnitt von 1,4. Von den 50 Abiturienten schlossen 49 die Prüfung mit Erfolg ab. Beste Note war 1,1.; immerhin 3 Schüler erreichten einen Schnitt unter 1,5. Den FH-Abschluss erreichten alle 17 Schüler*innen – ebenfalls mit bemerkenswerten Ergebnissen: Im theoretischen Teil lag der Durchschnitt bei 2,18, im fachpraktischen Teil (Gestaltung in Holz und Metall) bei 1,65; in Englisch bei 2,9 und in Mathematik bei 2,8, in Deutsch sogar bei 2,3. Immerhin 5 Schüler*innen erreichten eine Note unter 1,9.
