Wo bleibt die Kultur in der Krise?

Eine Stellungnahme von „Muthea“ zur Situation der Konzerthäuser und Theater

In der Krise zeigt sich der wahre Charakter – das gilt für Menschen ebenso wie für ein ganzes Land. Deutschland, die viel beschworene Kulturnation, müsste sich gerade jetzt als solche beweisen! Doch der neuerliche Lockdown setzt ein falsches Signal: Das Land der Dichter und Denker hält Kultur für ein verzichtbares Freizeitvergnügen.

Wer sich aber das Geschehen der letzten Monate ansieht, stellt fest: Kulturveranstalter und -institutionen haben seit Monaten enorme Anstrengungen unternommen und finanzielle Opfer gebracht, um alle pandemieeindämmenden Maßnahmen umzusetzen und ihrem Publikum jederzeit ein sicheres Gefühl zu vermitteln. Sie verfügen erwiesenermaßen über disziplinierte Besucherinnen und Besucher, ausgeklügelte Abstands-, Hygiene- und Lüftungs-Konzepte, den nötigen Raum sowie die Kompetenz, Menschenmengen aneinander vorbei zu steuern.

Nirgendwo konnte durch den Besuch eines Kulturbetriebes eine Corona-Infektion nachgewiesen werden.

Ein harter Winter voller Einschränkungen steht bevor. Unsere Gesellschaft braucht nun – ebenso dringend wie Lebensmittel – Futter fürs Hirn und Nahrung für die Seele. Das ist weder Luxus noch Freizeitspaß, sondern schlichtweg eine Notwendigkeit – auch um die besonderen Umstände dieser Zeit besser ertragen zu können. Es ist an der Zeit, dass nicht nur die Kulturschaffenden (z.B. der Deutsche Bühnenverein, der Deutsche Museumsbund oder die freie Kulturszene mit Kampagnen wie #ohneunswirdstill oder #alarmstuferot) auf ihre prekäre Situation aufmerksam machen.

„Wir sind das Publikum! Eine blühende Kulturlandschaft auch nach der Pandemie ist unser Anliegen. Wir zeigen uns solidarisch mit Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden – sie arbeiten für uns! Wir sind ihre begeisterten Fans, die Staunenden, Verzauberten, Mitdenkenden und Angeregten, wir sind die Applaudierenden, die Abonnentinnen und Abonnenten. Ein großer Reichtum unseres gesellschaftlichen Lebens, der alle anderen Wirtschaftszweige – Hotellerie, Gastgewerbe und Touristik, Bildungssektor und urbanes Leben – befördert, steht auf dem Spiel. Das geht uns alle an. Deutschland ist eine von aller Welt beneidete Kulturnation und soll es auch bleiben!“, so eine Sprecherin von „Muthea“.

„Muthea“, die Bundesvereinigung der deutschen Musik- & Theaterfördergesellschaften, die in ihren Mitgliedsvereinen über 40.000 Einzelmitglieder zählt, bittet jede einzelne Kulturfreundin und jeden einzelnen Kulturfreund, diese Petition zu zeichnen:

„Wir fordern den Erhalt und eine maßvolle Weiterführung des kulturellen Angebotes auch in Zeiten einer Pandemie. Wir räumen dem Gesundheitsschutz oberste Priorität ein, verlangen aber von den Verantwortlichen, bei Einschränkungen das nötige Augenmaß zu wahren. Theater und Konzerthallen sind sichere Orte. Sie müssen möglichst bald wieder öffnen dürfen. Sie sind mehr denn je wichtige Orte der Bildung und der Kultur. Sie sind gesellschaftlich relevant und unverzichtbar für eine Verständigung darüber, was uns wichtig ist – jetzt und in der Zukunft“, so der Wortlaut.

Sie finden die Petition unter diesem Link auf www.change.org

Katrin Lorbeer, 1. Vorsitzende


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