Seit 1979 vergibt die Jury des „Spiel des Jahres e.V.“ den weltweit wichtigsten Spielepreis „Spiel des Jahres“. 2011 kam die Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres“ für anspruchsvollere Spiele dazu. Iris Treiber stellt die Ergebnisse 2022 vor.
Cascadia
„Spiel des Jahres“. In „Cascadia“ tragen sechseckige Plättchen eine oder zwei Landschaften und legen den Siedungsraum für eine, zwei oder drei Tierarten fest. Vier zufällige Landschaft-Tier-Kombinationen liegen aus, reihum wählen wir eine, legen das Landschaftsplättchen an und setzen den Tierchip passend ein. Nach 20 Plättchen endet das Spiel und es gibt, wie schön, Punkte für fast alles: für alle Tiere nach den Vorgaben der Wertungskarten, für die Landschaften nach Größe. „Cascadia“ ist ein toll gelungenes Taktik- und Glücksspiel.
Lege-Taktikspiel von Randy Flynn und Beth Sobel, Kosmos, 1 – 4 Personen, etwa 35 Euro, ab 12 Jahren
Living Forest
„Kennerspiel des Jahres“. In „Living Forest“, englisch für „Lebendiger Wald“, sind wir vier Naturgeister und wollen den Wald retten. Wer pflanzt zuerst zwölf Bäume, löscht zwölf Feuer oder sammelt zwölf Blumen-Siegpunkte? Tiere auf Karten helfen uns dabei, wobei wir immer wieder neu entscheiden, wie viele wir einsetzen. Wenige Tiere bringen wenige, sichere Aktionen, viele führen unter Umständen dazu, dass wir überhaupt nichts machen dürfen. „Living Forest“ ist ein klasse Spiel mit schönen Karten.
Taktik-Kartendeck-Spiel von Aske Christiansen Pegasus, 2 – 4 Personen, etwa 40 Euro, ab 10 Jahren
Cryptid
Nominiert zum „Kennerspiel des Jahres“. Wir sind Kryptozoolog*innen und suchen das geheimnisvolle „Cryptid“. Dabei haben wir alle unterschiedliche Informationen, wo es leben könnte: Es lebt … „im Wald oder in der Wüste“, „im Umkreis von einem Feld um Wasser“, „im Umkreis von zwei Feldern um ein Bärenterritorium“, „im Umkreis von zwei Feldern um eine Hütte“, … Reihum wählen wir immer einen Ort aus. Die anderen markieren, ob das “Cryptid“ nach ihren Informationen hier sein kann. Wer den richtigen Ort findet, gewinnt das spannende Logikspiel.
Logikspiel von Hal Duncan und Ruth Veevers Skellig Games/Asmodee, 3 – 5 Personen, etwa 35 Euro, ab 12 Jahren
Dune: Imperium
Nominiert zum „Kennerspiel des Jahres“. In „Dune: Imperium“ sind wir Anführer*innen eines der „Großen Häuser“ auf dem Wüstenplaneten. Wir haben individuelle Fähigkeiten und zehn gleiche Start-Karten. Dieses Kartendeck wird erweitert und es werden Agenten für Aktionen eingesetzt: Ressourcen und Intrigen erwirtschaften, Kampfstärke erhöhen, Allianzen mit den vier mächtigsten Fraktionen des Universums bilden. „Dune Imperium“ ist ein wunderbares, komplexes Spiel nach den „Dune“-Romanen von Frank Herbert. Klasse!
Deckbau-Worker-Placement-Spiel von Paul Dennen Asmodee / Dire Wolf / Legendary, 1 – 4 Personen, etwa 50 Euro, 13 Jahren
Scout
Nominiert zum „Spiel des Jahres“. Bei „Scout“ sind unsere Karten Artist*innen, wobei die eine Schmalseite einer Karte einen anderen Wert hat als die andere. Es hängt also alles davon ab, wie wir die Karten zu Beginn halten. Reihum spielen wir nebeneinander stehende Karten aus. Sind es mehr oder mit höheren Werten als die ausliegende Artist*innen-Show, haben wir überboten. Anderenfalls bekommen wir eine Karte dazu. Überbieten bringt Punkte, wer die meisten hat, gewinnt. Besonders viel Spaß macht es zu viert oder zu fünft.
Kartenspiel von Kei Kajina Oink Games, 2 – 5 Personen, etwa 19 Euro, ab 9 Jahren
Top Ten
Nominiert zum „Spiel des Jahres“. „Was nimmst du mit in den Ski-Urlaub …?“ Nun, vielleicht eine Mütze, Büroklammer, Handwärmer, Skier, eine 20-Liter-Trinkflasche, Jonglierbälle, Elefant,… Was wir antworten, hängt davon ab, wo unsere Antwort zwischen „von wenig hilfreich bis sehr nützlich“ liegen soll. Das gibt eine Karte vor. Haben wir alle geantwortet, rät eine*r die Reihenfolge. Klappt das mit wenigen Fehlern, gewinnen wir gemeinsam. „Top Ten“ ist ein lustiges, gelungenes Spiel.
Kooperatives Partyspiel von Aurélien Picolet Asmodee / Cocktail Games, 4 – 9 Personen, etwa 20 Euro, ab 12 Jahren
