B.A.C.A. – Ungewöhnlicher Einsatz für Kinder

Gruppenfoto: B.A.C.A. (Bikers gegen Kindesmissbrauch)

Wenn wir sonst über Biker lesen, geht es meist um Schießereien, Bandenkriege, Drogen. Von dieser ganz besonderen Bikerfamilie lesen wir allerdings so gut wie nie etwas: die B.A.C.A. – Bikers Against Child Abuse. Auf Deutsch: Biker gegen Kindesmissbrauch. Die gibt es wirklich, auch in Deutschland! Sie sehen zwar aus, wie man sich Biker vorstellt: Tattoos, schwarze Kutte, Jeans, Stiefel. Und schwere Maschinen. Aber sie helfen missbrauchten Kindern, sich wieder sicher zu fühlen.

Ein wichtiges Ehrenamt 

B.A.C.A.-Mitglieder sind kinderpsychologisch geschult. Gewalt lehnen sie ab – sie ziehen also keinesfalls los, um den Täter zu verprügeln. Aber sie lassen auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass ein erneuter Missbrauch oder auch nur Einschüchterung des Kindes keine kluge Idee ist, weil das Kind mit dem Selbstvertrauen durch B.A.C.A. im Rücken sich jetzt wehren kann. Für diese Aufgabe opfert jeder der Motorradfahrer bis zu 20 Stunden in der Woche.

Die coole Strategie der Biker

Was machen die genau? Zunächst besuchen möglichst viele B.A.C.A.-Leute (Männer und Frauen) die Familie des Kindes. Das Kind wird symbolisch in die Bikerfamilie aufgenommen. Falls erforderlich, wird es zur Schule und zu Gerichtsterminen eskortiert. Den Täter lassen die Biker in Ruhe. Allerdings  zeigen sie Präsenz in der Nähe seines Wohnortes, um zu signalisieren, welch starke Verbündete das Kind jetzt hat.

Man kann jetzt natürlich darüber diskutieren, ob nun ausgerechnet Biker die richtige Institution sind, um Kinderschänder in die Schranken zu weisen. Aber wenn es funktioniert… andere tun gar nichts.

Erweitertes Führungszeugnis

Bikers Against Child Abuse ist eine internationale Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, missbrauchten Kindern wieder Kraft zu geben in Ihrer Welt angstfrei zu leben.

In Deutschland existiert B.A.C.A. seit 2013 und hat derzeit Chapter in Berlin, Hamburg, Bielefeld, Frankfurt, im Raum Stuttgart, im Raum Braunschweig, in der Kölner Region und im Saarland. Der in Deutschland als gemeinnützig anerkannte Verein arbeitet be-reits intensiv mit missbrauchten Kindern, ohne diese zu therapieren, sondern vielmehr durch physische Präsenz. Die Betroffenen erhalten durch die Präsenz Stärke und Selbstbewusstsein, dies geschieht sowohl durch Besuche bei den Kindern um mit Ihnen Zeit zu verbringen, Eis zu essen, sich auf dem Spielplatz zu vergnügen oder einfach miteinander zu sprechen. Das Gefühl, nicht allein zu sein, gibt diesen Kindern Kraft, so dass ein weiterer Teil der Aufgabe der B.A.C.A. darin besteht, das betroffene Kind zum Gerichtsverfahren zu begleiten. Die Präsenz der Biker stärkt auch dort das Selbstbewusstsein des Kindes.

In einem Aufnahmeritual werden die betroffenen Kinder in die B.A.C.A.-Familie aufgenommen, dafür treffen sich die größtmögliche Anzahl von B.A.C.A.-Angehörigen um dem Kind zu zeigen, wie groß die Gemeinschaft ist, die dieses Kind unterstützen kann.

Jedes B.A.C.A.-Mitglied verfügt über ein erweitertes Führungszeugnis, was die sorgenfreie Möglichkeit in der Arbeit bei diesen Kindern ermöglicht. Jeder Einzelne tut dies unter Einbringung von viel Freizeit und ehrenamtlich. Der Fokus liegt zu 100 % auf dem Umgang und dem Stärken des Kindes, der Täter interessiert B.A.C.A. nicht. „Wir halten uns an Recht und Gesetz und arbeiten mit Behörden und Institutionen zusammen, um diesen Kindern zu ermöglichen wieder angstfrei zu leben.“

Mitglieder in B.A.C.A. kommen aus allen Berufsgruppen. Wer mehr darüber wissen möchte, kann mehr erfahren über www.germany.bacaworld.org


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