Frieden auf Erden …

Kolumne von Eva Unterburg

Frieden auf Erden, Grafik: Günter Land

Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen?
Weihnachten naht und mir will angesichts der aktuellen Weltlage so gar nichts Kolumnenfähiges einfallen. Sich über Lebkuchenauslagen ab September lustig zu machen, über flimmernde Weihnachtsbeleuchtung mit Epilepsiepotenzial oder kaufrausch- und dekobesessene Familienmütter, scheint mir in diesem Jahr nicht passend.

Wer sich zudem bei strahlendst blauen Himmel inmitten von gelb-buntem Blätterrauschen wochenlang in Weihnachtsbücher für Kinder und Jugendliche eingelesen hat, dessen über Jahre konditionierter Weihnachtsvorlauf-Biorhythmus ist gestört – hoffentlich nicht nachhaltig, denn es fühlt sich sehr komisch an. Zurück zu Ihnen, die Sie ja eine lustige Weihnachtskolumne erwarten, sonst würden Sie jetzt in diesem Augenblick nicht das lesen, was Sie gerade lesen.

Was halten Sie davon, wenn ich in diesem Jahr ein anderes Format wähle, ein altgedientes, vielen Fernsehzuschauern seit frühester Kindheit vertraut und die Nation seit den 50er Jahren bewegend? „Das Wort zum Sonntag“ nämlich. Dann könnte ich völlig ungeniert Gedanken weitergeben, die nicht vordergründig lustiger Natur sind, aber dafür vielleicht nachhaltig wohltuend, womit wir wieder beim schönen Wort Wohlgefallen vom Anfang wären.

Dieses wunderbar alte Wort hat viele Bedeutungen und Synonyme; Zufriedenheit, Freude, Glück, Mitgefühl, Anteilnahme, Wohlbehagen – um nur einige zu nennen. Verschenken Sie doch in diesem Jahr einfach etwas Wohlgefallen! Vielleicht in Form von Patenschaften oder Anteilen an Brunnenobjekten an den anderen Enden der Welt.

Oder packen Sie Weihnachtspäckchen für benachteiligte Kinder, kümmern sich um die Obdachlosen in unseren Städten mit guten Taten und was oft noch wichtiger ist, mit guten Worten. Öffnen Sie Ihre Herzen für die Herbergssuchenden dieser Tage und zeigen vielleicht als Kulturdolmetscher den Menschen aus der Fremde, wie wir hier leben. Nehmen Sie den hausgemachten Druck aus der Adventszeit, der von außen reicht völlig aus.

Haben Sie Mut zu einem chaotischen Weihnachtsfest, wie es das gelb-blaue Möbelhaus aus Schweden gerade propagiert, denn Familie und Freunde sind letztlich das, was uns ausmacht. Nicht eine durchgestylte Deko oder das perfekte Dinner. Vielleicht packen Sie Ihre Kinder warm ein und besuchen nach einem schönen Winterspaziergang jemanden, der schon lange keinen Besuch mehr bekommen hat. Oder Sie verschicken ein bisschen Glück in Form eines Weihnachtsbriefes, geschmückt mit den Malereien Ihrer kleinen Mäuse.

Das Wunder an all diesen Aktionen ist ja, dass man sich selbst am meisten dabei beschenkt und wenn es schon mit dem Frieden auf Erden nicht recht klappen will in diesen Tagen, dann doch wenigstens mit dem Wohlgefallen. In diesem Sinne: Genießen Sie Weihnachten mit Ihren großen und kleinen Liebsten!

Herzlichst,

Ihre Eva Unterburg


Eva

Eva Unterburg

Eva Unterburg schreibt wunderschöne Rezensionen über Kinderbücher und ist langjährige Freundin der Redaktion.

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