Studie untersucht gesundheitsförderliche Maßnahmen in der Schwangerschaft

Schwerwiegendes Problem

Mehr als 2.200 Schwangere nehmen an dem Kooperationsprojekt „Gesund leben in der Schwangerschaft“ (GeliS) der Technischen Universität München-Weihenstephan (TUM) und des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) teil. Ziel dieser wissenschaftlichen Studie ist es herauszufinden, ob durch gezielte Beratung der Lebensstil und damit die Gesundheit von Schwangeren und deren Kindern beeinflusst werden kann. Dadurch sollen sich gesundheitliche Risiken für Mutter und Kind minimieren.

Gewichtige Gründe

Die Gründe für die wissenschaftliche Untersuchung sind schwerwiegend: Immer mehr Frauen nehmen in der Schwangerschaft übermäßig zu, was für Mutter und Kind glei-cher-ma-ßen risikobehaftet ist. „Bereits jede zweite Frau nimmt während der Schwangerschaft zu viel an Gewicht zu“, sagt Prof. Dr. med. Hans Hauner von der Technischen Universität München und Initiator des Projektes. „Das betrifft besonders Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft übergewichtig sind.“ Schwangerschaftskomplikationen wie z.B. Schwangerschaftsdiabetes und Geburtskomplikationen wie eine erhöhte Kaiserschnittrate stehen unter anderem in der Diskussion.

Dass Alkohol und Rauchen schädigend auf das Ungeborene wirken, ist den meisten Schwangeren bekannt. Doch auch ein Mangel an Bewegung, Übergewicht und Fehlernährung haben Auswirkungen. Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien bestätigen, dass der Lebensstil der Schwangeren als „fötale Programmierung“ auf den Stoffwechsel des Kindes einwirkt und ihn für sein weiteres Leben prägt. So gibt es Hinweise, dass Kinder von übergewichtigen Müttern ein erhöhtes Risiko haben, selbst übergewichtig zu werden und an chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes zu erkranken.

Mehr Beratung, weniger Übergewicht?

Speziell geschulte Hebammen und medizinische Fachangestellte geben einer Hälfte der Studienteilnehmerinnen drei ausführliche Beratungsgespräche zu den Themen Ernährung, Bewegung und angemessene Gewichtszunahme in der Schwangerschaft. Ein zusätzliches Beratungsgespräch erfolgt nach der Geburt des Kindes. Die zweite Hälfte bildet die Vergleichsgruppe ohne zusätzliches Beratungsangebot. Auf diesem Wege wird der Erfolg des Lebensstilinterventionsprogramms ermittelt.

Erste aussagekräftige Ergebnisse des GeliS-Projektes sind Anfang 2017 zu erwarten. Bei erfolgreichem Verlauf könnte die bestehende Routinevorsorge von Schwangeren um dieses Lebensstil-Interventionsprogramm erweitert werden. Mehr Informationen zu GeliS-Projekt gibt es unter www.kern.bayern.de/gelis.


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