Bewusstloses Kind

Kolumne "Erste Hilfe am Kind" – Teil 3

DRK Ausbilder Hannspeter Pachel

Eine Störung einer der lebenswichtigen Funktionen Bewusstsein, Atmung, und Kreislauf birgt immer Lebensgefahr.

Stellen sie sich heute einmal folgende Situation vor: Vor dem Wickeltisch liegt ein Säugling regungslos am Boden.

Beim letzten Mal hatte ich ihnen beschrieben , dass eine der ersten Maßnahmen das Ansprechen bzw. Anfassen des Kindes ist. Dies geschieht um das Bewusstsein zu prüfen . Im vorliegenden Fall nun reagiert der Säugling nicht auf ihr Anfassen bzw. ihre Stimme. Jetzt sollten sie zunächst laut „Hilfe“ rufen, um Umstehende auf die Notfallsituation aufmerksam zu machen.

Dann wird der Säugling ggf. auf den Rücken gedreht bzw. auf einen Tisch gelegt (dabei nicht plötzlich / schnell vom Boden hochreißen). Danach legen eine ihre Hände auf die Stirn und zwei Finger ihrer anderen Hand ans Kinn des Säuglings und bringen den Kopf in eine waagrechte (Neutral-)Position.

Dann halten sie ihr eigenes Ohr dicht über Mund und Nase des Säuglings (Luftstrom aus Mund und Nase hören und an der Wange fühlen) und beobachten gleichzeitig den Brustkorb (Brustkorbbewegungen sehen). Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Kleidung des Säuglings bis auf den Strampler entfernt bzw. zumindest geöffnet ist.

Bei normaler Atmung sollten sie jetzt innerhalb von zehn Sekunden (länger sollte die Atemkontrolle nicht in Anspruch nehmen) bei einem Säugling etwa fünf Atembewegungen hören, sehen und fühlen. Auch ein Kind wird ggf. zunächst auf den Rücken gedreht, sie knien seitlich am Kopf des Kin des. Eine Hand liegt auf der Stirn, die andere unter dem Kinn, Daumen zwischen Kinnspitze und Unterlippe. Jetzt wird der Kopf vorsichtig nach hinten geneigt und das Kinn gleichzeitig nach oben an- gehoben um die Atemwege frei zu machen. Sichtbare Fremdkörper sollten vorher entfernt werden .

Jetzt wie beim Säugling Atembewegungen (ca. 4 Atembewegungen in 10 Sekunden) durch Hören Sehen und Fühlen feststellen. Vorher Kleidung öffnen, um den Brustkorb beobachten zu können. Hören, sehen und fühlen sie entsprechende Atembewegungen erfolgt die stabile Seitenlage, die auch bei fehlendem Bewusstsein dafür sorgt, dass die Atemwege frei bleiben. Dazu seitlich neben betroffenem Säugling / Kind (Rückenlage !) knien, Brille ggf. entfernen. Die Beine , ausstrecken und den nahe n Arm ange winke lt mit der Handinnenfläche nach oben legen. Ferne Hand greifen, Arm des Kindes vor der Brust kreuzen. Handrücken an die nahe Wange führen und dort festhalten. Fernes Bein aufstellen.

Durch drücken am fernen Oberschenkel das Kind auf die Seite rollen. Oben liegendes Bein so aus – richten, dass der Oberschenkel im rechten Winkel zur Hüfte liegt. Damit Atemwege frei werden , beim Säugling Kopf in Neutralstellung bringe n (Oberkörper , Hals und Kopf bilden eine gerade Linie), beim Kind Hals vorsichtig überstrecken und Mund leicht öffnen. Mit der wangennahen Hand den Kopf des Kindes stabilisieren. Kind zudecken, beobachten und betreuen. Atmung wiederholt kontrollieren. Alternativ hierzu kann ein Säugling auch in die Bauchlage gebracht werden, wobei auch hier auf die Neutralstellung des Kopfes zu achten ist.
Bis zum nächsten Mal.


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