Messenger-Apps: Grenzen und Möglichkeiten elterlicher Kontrolle

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“

Um ihre Kinder vor möglichen Risiken zu schützen, begeben Eltern sich auf einen schmalen Pfad zwischen Kontrolle und Vertrauen. Mit wem haben ihre Kinder über Messenger Kontakt? Worüber wird in den Chats gesprochen? Einige Erziehende lesen sogar Chat-Nachrichten mit. Aber verletzen sie damit nicht das Recht der Kinder auf Privatsphäre? Der Medienratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ erklärt, wie Eltern ihre Kinder gut begleiten können, ohne sie zu kontrollieren.

Kinder und Jugendliche sind überall vernetzt. Mit Beginn der weiterführenden Schule besitzen die meisten von ihnen ein Smartphone und nutzen Messenger-Apps. Whatsapp und Co. spielen dabei eine wichtige Rolle im Alltag der Kinder, um Kontakt zu Familie und FreundInnen zu halten und sich auszutauschen. Es gibt aber auch viele neue Risiken, die Eltern Sorgen bereiten: Mobbing im Klassenchat, Gewalt-Videos oder ungewünschte Kontakte zu Fremden.

Reden statt Kontrollieren

Eltern wollen ihre Kinder vor diesen Gefahren und Verletzungen schützen, einige haben daher am liebsten alles im Blick. Doch ganz ohne Absprache mit den Kindern Chats mitzulesen und Überwachungstools einzurichten, ist der falsche Weg. So wird das Vertrauen zerstört und nur eine vermeintliche Sicherheit hergestellt. „Auch wenn Eltern wissen möchten, mit wem oder worüber ihr Kind schreibt, muss die kindliche Privatsphäre unbedingt respektiert werden“, rät Iren Schulz, SCHAU HIN!-Mediencoach. „Statt Kontrolle brauchen Kinder die Begleitung ihrer Eltern und das Gespräch mit ihnen. Nur so können sie den sicheren und kompetenten Umgang mit Messengern lernen.“

Zwar haben Eltern im Rahmen ihrer Aufsichtspflicht einen Förderungs- und Erziehungsauftrag gegenüber dem Kind, dieser erreicht aber seine Grenzen bei der Überwachung von Medien und eben Messenger-Unterhaltungen. Wie bei Briefwechseln oder Tagebucheinträgen ist hier die Privatsphäre des Kindes zu achten. „Das Checken von Nachrichten darf nicht heimlich erfolgen, sondern muss mit dem Kind abgesprochen werden“, sagt Iren Schulz. „Dabei sollte es auch nicht um einzelne Textinhalte, sondern Themen, Umgangsweisen und Interaktionen gehen.“ Nur so kann eine vertrauensvolle Basis entstehen und Kinder trauen sich, über problematische Inhalte mit ihren Eltern zu sprechen.

Regeln festlegen

Wichtiger als Kontrolle durch die Eltern ist es, dass Kinder einen respektvollen Umgang miteinan­der lernen. Hier sollten Eltern Vorbilder sein. Um böse Überraschungen und Diskussionen zu vermeiden, vereinbaren Eltern mit ihren Kindern am besten von Anfang an Regeln für die Messenger-Nutzung. Dabei können sie zusammen besprechen, welche Nachrichten und Bilder besser nicht verschickt werden. „Wichtig ist, dass Heranwachsende sich möglicher Risiken bewusst sind, zum Beispiel wenn sie freizügige Bilder oder private Informationen weitergeben“, sagt Mediencoach Iren Schulz.


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