Ich bin glücklich, wenn…

Gedanken zu Corona-Folgen von Dipl.-Päd. Detlef Träbert

Kürzlich entdeckte ich in einer Grundschulklasse ein Plakat, das von Kindern gestaltet war. In seiner Mitte klebte ein Zettel mit der Aufschrift: „Ich bin glücklich, wenn …“. Drumherum hafteten weitere Zettel mit persönlichen Aussagen einzelner Kinder wie „… ich gute Freunde habe“, „… ich mit mir zufrieden bin“, „… meine Eltern immer zu mir halten“ oder „… ich gesund bin“ und noch einige andere, alle illustriert mit kleinen handgemalten Bildern. Das letzte Zitat war der einzige Hinweis auf die augenblickliche Corona-Zeit.

In der Tat: Glücklich zu sein ist schwierig, wenn dauernd von der Pandemie die Rede ist. Sich auf glückliche Momente, Verhältnisse und Situationen zu besinnen, führt automatisch weg von Gedanken an jene sehr bedrohliche Krankheit, die uns mittlerweile seit zwei Jahren zu schaffen macht. Natürlich können wir sie nicht verdrängen. Corona existiert schließlich und täglich infizieren sich derzeit so viele Menschen wie nie zuvor – auch in Karlsruhe. Gerade in Schulen liegt die Infektionsrate höher als in allen anderen Altersgruppen.

Dipl.-Päd. Detlef Träbert

Dennoch ist es wichtig, sich immer wieder auf Positives zu besinnen, um nicht von all dem Belastenden vereinnahmt zu werden. Dass eine Lehrerin solche Plakate mit ihren Schülerinnen und Schülern gestaltet, ist daher eine wundervolle Aktion, die es den Kindern ermöglicht, ihr Denken wenigstens vorübergehend vom Pandemie-Stress zu befreien. Das brauchen wir alle gelegentlich, um nicht im Sumpf der negativen Gefühle, der Angst vor zu großer Nähe zu anderen im Supermarkt oder der Sorge um die Sicherheit des Schullebens wie des Kita-Alltags zu versinken. 

Derlei Ängste und Sorgen stressen tatsächlich unsere Seele, machen schlecht gelaunt, mürbe und letztlich krank. Darum ist es so unendlich wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern, was glücklich macht. Und dann sollte man jede sich bietende Gelegenheit nutzen, das Glück zu realisieren: mit den Kindern ein Lagerfeuer im Garten entzünden, einen kurzen Fahrradausflug unternehmen, ein Gesellschaftsspiel miteinan-der spielen, gemeinsam Pizzen belegen, backen und essen oder sich Geschichten vorlesen und darüber sprechen. Ein derart aktives Familienleben ist die beste Vorbeugung gegen jeden Stress und seine krankmachenden Folgen.

Dipl.-Päd. Detlef Träbert


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