
Es ist – das sage ich voller Stolz – das größte Abenteuer meines Lebens. Auch wenn hier nicht die Rede von meinen Erlebnissen als Superheldin sein wird. Ich möchte Euch davon erzählen, wie es ist, wenn man zwei Kinder unter zwei Jahren hat.
Ich freute mich sehr, dass ich die ganzen winzigen Babysachen direkt wieder verwenden konnte. So weit die Vorstellung. Sie passte auch zu dem, was uns nach der Geburt unseres zweiten Kindes erwartete. Zumindest für die ersten paar Wochen. Dann stellte ich fest, dass Säugling Nr. 2 recht schnell wuchs. Schon bei der Geburt war er größer und schwerer als sein Bruder. Am Anfang passte ihm Größe 56, drei Wochen später brauchte er 62. Mit vier Monaten trug er locker alles in 76. Mit einem Jahr hatte er schließlich dieselbe Größe wie sein zweijähriger Bruder.
Glücklicherweise kaufe ich hauptsächlich Second-Hand Anziehsachen für die Kinder. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel. Apropos Kleidung. Seitdem wir zwei Kinder haben, ist die Waschmaschine bei uns im Dauereinsatz. Auch der Windelverbrauch bewegt sich in unvorstellbaren Dimensionen. Wir haben im ersten Jahr vermutlich ca. 4380 Windeln verbraucht. Da kann man schon Schnappatmung bekommen, wenn man das liest. Deswegen hatte ich mir auch nach langer Recherche einen extragroßen Windeleimer für Zwillinge angeschafft. Ich wollte nicht jeden Tag zum Mülleimer laufen müssen. Ist das verwerflich? Ist das utopisch? Nun ja. Was soll ich sagen. Die Rechnung ist aufgegangen. Der Eimer, den wir haben, hält, was er verspricht.
Was auch lange eine Herausforderung gewesen ist: Sachen einpacken für einen Besuch bei Oma und Opa oder unseren Freund*innen. Wie viele Windeln brauchen wir? Sind genug Wechselklamotten da? Haben wir an die Spucktücher gedacht? Zum Glück musste ich in den ersten sechs Monaten nicht auch noch Pre-Nahrung, Fläschchen, Flaschenwärmer, abgekochtes Wasser usw. einpacken. Die Besuche bei meiner Familie in Nordrhein-Westfalen waren eine logistische Meisterleistung. Zum Glück hatte ich mir vor der Geburt eine große Wickeltasche für Zwillinge besorgt. Die sieht nicht nur schick aus, sondern ist auch superpraktisch.
Es passt alles rein, was man für einen Tagesausflug für zwei kleine Kinder brauchte. Beim Wochenendtrip füllte sie sich mit einer Windelration für zweieinhalb Tage. Meistens packe ich immer etwas zu viel ein. Aber lieber zu viel als zu wenig. Wie das eine Mal, als mein Mann mit dem Großen zu seinen Eltern fuhr. Er hatte an alles Mögliche gedacht, aber keine Wechselklamotten und auch keine Windeln eingepackt. Denn er war davon ausgegangen, dass wir noch etwas vor Ort deponiert hatten. Doch dem war leider nicht so. Es kam, wie es kommen musste: Eine der Windeln lief aus. Meine Schwiegereltern versuchten, ein Spucktuch als Mullwindel zu benutzen. Dies hatte wenig Begeisterung auf Seiten meines Sohnes zur Folge. Er zog sich das Tuch direkt wieder vom Po. Um anschließend drei Mal an verschiedenen Stellen in die Wohnung zu pieseln. Schade, dass ich nicht dabei war, um mitzuerleben, wie er sein Revier markierte…