Riesenschnecken bereichern Kita-Alltag

Tierische Mitbewohner in der Kita am Weinbrennerplatz

Riesenschnecken in der KiTa

Fasziniert betrachtet Nikolas die 12 cm lange Archachatina marginata suturalis – eine sogenannte Riesenschnecke, die er gerade mal so eben mit seiner kleinen Hand festhalten kann. Der 4,5 Jährige steht im ersten Obergeschoss der Kita am Weinbrennerplatz der AWO Karlsruhe gemeinnützige GmbH vor dem Terrarium in dem die Archachatina marginata suturalis zusammen mit zwei weiteren Artgenossen wohnt. „Die Kinder ekeln sich überhaupt nicht, sondern sind total begeistert von den Tieren“, so Helena Schneider, pädagogische Fachkraft. Sie kam auf die Idee, für die Kita-Kinder Riesenschnecken anzuschaffen. Im Rahmen des „infans-Konzepts“ greifen die pädagogischen Fachkräfte Interessen der Kinder auf und bringen gezielt eigene interessante Impulse in den Kita-Alltag mit ein. „Wir konnten beim Anschauen von Bilderbüchern sehr gut beobachten, dass Insekten und Krabbeltiere ihn besonders interessierten“, so Helena Schneider.

Infans ist ein frühpädagogisches Bildungskonzept mit dem inzwischen 6 AWO Kitas arbeiten. Es wurde vom Institut für angewandte Sozialisationsforschung (kurz: infans) durch Beate Andreas und Hans-Joachim Laewen entwickelt. Das Konzept beruht auf den neuesten Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie, der Erziehungswissenschaften und der Hirnforschung. Das Kind wird von Anfang an als selbst denkendes Individuum gesehen, dass seinen eigenen Bildungsweg in seinem eigenen Tempo geht. „Dabei greifen wir die Interessen und Themen der Kinder auf und ihre Bildungsprozesse werden auf höchst möglichem Niveau durch eine anspruchsvolle materielle und räumliche Gestaltung der Kindertageseinrichtung und durch pädagogische Interaktionen unterstützt und herausgefordert“, erklärt Petra Golka, Leiterin der Kita am Weinbrennerplatz. Über dieses pädagogische Konzept werden die Vorgaben des Baden-Württembergischen Orientierungsplans umgesetzt. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass der Junge durch die Beschäftigung mit den Schnecken nebenbei auch noch seine Aussprache trainiert und seinen Wortschatz erweitert, wenn er ihnen Äpfeln, Bananen, Birnen und Eierschalen zum Essen gibt und ab und zu ein paar Fischpulverflocken als Leckerli an sie verfüttern darf.

Die persönliche Expertise der Pädagogin kam dem ganzen Projekt ebenfalls zugute. „Ich habe auch schon seit einigen Jahren zu Hause verschiedene Haustiere, die für die meisten Menschen eher gewöhnungsbedürftig sind“, erklärt Helena Schneider – dazu gehören Riesentausendfüßler, Asseln und Schnecken. Somit war von Anfang an sichergestellt, dass auch der Tierschutz nicht zu kurz kommt. Aber nicht nur Nikolas genießt die Betrachtung der Schnecken. „Für fast alle Kita-Kinder ist das Terrarium im ersten Obergeschoss ein regelrechter Ruhepol. Hier können sie sich eine Auszeit nehmen und gespannt die Schnecken beobachten“, erzählt Helena Schneider. Auch die Eltern stehen den neuen Kita-Bewohner positiv gegenüber und dürfen sich, von den Kindern zum Terrarium geführt, die Tiere vor dem nach Hause gehen noch einmal ansehen. Mittlerweile mussten weitere Terrarien angeschafft werden, denn inzwischen hat die Anzahl an Tausendfüßlern und Zebrarollasseln als tierische Mitbewohner in der Kita am Weinbrennerplatz deutlich zugenommen.

Infos über die Angebote des AWO Kreisverbandes Karlsruhe-Stadt e.V. / der AWO Karlsruhe gGmbH finden Sie auf www.awo-karlsruhe.de/awo-karlsruhe.html


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