Die Hälfte der 100 Lieblings-Webseiten von Kindern enthält Werbung oder werbliche Botschaften – aber nur 18 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren sind in der Lage, alle diese Werbebotschaften eindeutig zu identifizieren. Zu diesem Schluss kommt die neue Studie „Kinder und Onlinewerbung“, die gemeinsam von der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Auftrag gegeben wurde. Herausgegeben wurde ein Elternratgeber zur Sensibilisierung für die Thematik und mit den wichtigsten Gründen, warum es Kindern so schwer fällt, Online-Werbung auch als solche zu erkennen – hier finden Sie den Ratgeber als PDF.
Für Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin im Familienministerium, sind die Ergebnisse ein Signal, die Medienkompetenz von Kindern zu stärken: „Im Online-Werbemarkt sind Kinder keine kleinen Erwachsenen, sondern eine Verbrauchergruppe, die Schutz und Förderung braucht. Wichtig ist eine gute Medienerziehung in Familien und an Schulen, die Kinder für den Umgang mit Werbung stark macht.“
Der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Dr. Jürgen Brautmeier, weist darauf hin, dass auch Eltern selbst in der Regel viel zu wenig über die Spuren wüssten, die sie im Netz hinterlassen, und welche Profildaten die Industrie beim „Tracking“ sammele.
Die Untersuchung basiert auf einer Repräsentativbefragung von 633 Kindern sowie qualitativen Interviews mit 100 Kindern zwischen sieben und elf Jahren. Weitere Infos finden Sie in diesem Beitrag der Landesanstalt für Medien – hier.
