Verkauf des Jugendtickets-BW startet ab Ende Januar

Mit dem KVV JugendticketBW und dem Deutschlandticket bietet der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) seinen Kund*innen ab dem Frühjahr 2023 zwei neue preisgünstige Tarif-Produkte für sein umweltfreundliches Mobilitäts-Angebot. 

„Kostengünstige Tickets sind wichtige Bausteine, um den öffentlichen Nahverkehr noch attraktiver zu machen und die klimafreundliche Verkehrswende vor Ort weiter voranzutreiben. Diese beiden neuen Ticketprodukte vereinfachen unser Tarifsystem und erleichtern den Einstieg in den ÖPNV“, macht Dr. Frank Mentrup, Aufsichtsratsvorsitzender des KVV und Karlsruher Oberbürgermeister, deutlich. Auch die vielen Abo-Kunden des KVV – rund 80 Prozent der Fahrgäste im KVV nutzen bereits schon jetzt Zeitkarten des Verkehrsverbundes – profitieren von diesen neuen Angeboten, die die Fahrt mit Bus und Bahn für sie noch günstiger machen und sie in Zeiten der hohen Inflation finanziell entlasten.

Intensiv hat der KVV in den vergangenen Wochen den Vertriebsstart für die beiden Tarifprodukte vorbereitet. Das KVV JugendticketBW wird zum 1. März 2023 eingeführt. Am Montag hatte Lan-des-Verkehrsminister Winfried Hermann auf der Landespressekonferenz nochmals die Eckpunkte dieses neuen Tarifproduktes vorgestellt. Es wird ab Ende Januar auch beim KVV erhältlich sein. Mit dem KVV JugendticketBW können Schüler*innen, Studierende oder Auszubildende unter 27 Jahren für nur einen Euro pro Tag den öffentlichen Nahverkehr in ganz Baden-Württemberg nutzen. Bei Fahrgästen, die bereits eine SchoolCard haben und für den Bezug berechtigt sind, wird der KVV das Abo einfach auf das günstigere JugendticketBW umstellen, sie brauchen sich also um nichts kümmern und erhalten ab Ende Januar per Postversand das JugendticketBW. Das KVV JugendticketBW wird vom Land Baden-Württemberg und den kommunalen Aufgabenträgern ge-meinsam finanziert.

Der genaue Termin für den bundesweiten Verkaufsstart des Deutschlandtickets, das zum Preis von 49 Euro erhältlich sein wird, steht indes noch nicht fest. Der ÖPNV-Branchenverband VDV rechnet derzeit mit einer Einführung frühestens zum 1. Mai 2023, sofern bis dahin alle rechtlichen Voraussetzungen auf Bundes- und EU-Ebene vorliegen. Bund und Länder finanzieren das Deutschlandticket, mit dem man den Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland nutzen kann.

„Das KVV JugendticketBW und das Deutschlandticket werden über unsere vielfältigen und be-währten Vertriebskanäle erhältlich sein. Sobald der bundesweite Verkaufstermin für das Deutschlandticket feststeht, werden wir nochmal aktiv auf unsere Kund*innen zugehen und sie über alle wichtigen Modalitäten zum Kauf informieren. Zudem steht der KVV als Ansprech- und Servicepartner vor Ort in allen Fragen rund um diese beiden neuen Tickets und unser Mobilitätsangebot zur Verfügung und bietet seinen Kund*innen bei einem Vertragsabschluss mit dem KVV die verbundeigenen Nutzervorteile wie etwa die Mobilitätsgarantie“, erklärt KVV-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon und bittet Abo-Kunden, ihre bestehenden Abonnements vorerst nicht zu kündigen.

Aktuelle Informationen zu den neuen Ticket-Angeboten inklusive FAQ-Listen, die die wichtigsten Fragen beantworten, hat der KVV seit Herbst vergangenen Jahres auf seiner Homepage unter kvv.de/jugendticket und unter kvv.de/deutschlandticket aufbereitet.

Weiterhin stellt die dramatische Preisentwicklung der vergangenen Monate – insbesondere die rasant gestiegenen Kosten für Energie, Kraftstoff und Material – die Verkehrsunternehmen im KVV vor große Herausforderungen. Deshalb hat der KVV-Aufsichtsrat am Mittwoch in seiner turnusmäßigen Sitzung beschlossen, die Tarife zum 1. August 2023 um durchschnittlich 9,7 Prozent anzuheben. „Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen. Wir können aber nicht die Augen vor der schwierigen wirtschaftlichen Situation verschließen, in der sich die gesamte ÖPNV-Branche befindet“, erklärt Dr. Mentrup. Viele Verkehrsunternehmen im KVV bangen mittlerweile um ihre Existenz. „Um das bestehende, gute Nahverkehrsangebot in der Region aufrechterhalten zu können, müs-sen wir eine auskömmliche Finanzierung des ÖPNV sicherstellen. Die kommunalen Haushalte können das nicht alleine auffangen“, macht Dr. Mentrup deutlich. Bereits heute decken die Einnahmen aus Ticketverkäufen ohnehin nur etwa 45 Prozent der tatsächlichen Kosten des ÖPNV, der andere Anteil wird von den Aufgabenträgern finanziert.

Um die gestiegenen Betriebskosten voll aufzufangen, müssten die Ticketpreise im KVV gemäß dem festgeschriebenen, indexbasierten Verfahren eigentlich in diesem Jahr um 16,57 Prozent erhöht werden – der Index berücksichtigt maßgeblich die Preisentwicklung bei Diesel und Strom sowie Lohnkosten. Die Gesellschafter des KVV – Städte und Landkreise in der Region – haben sich aber darauf verständigt, die Tarifanpassung für 2023 sozialverträglich zu gestalten und auf 9,7 Prozent zu begrenzen. Die verbleibende Differenz wird über die kommunalen Haushalte kompensiert. Die Tarifanpassung betrifft vor allem Gelegenheitsnutzer*innen des ÖPNV. Der Großteil der Fahrgäste wird von der Einführung des landesweiten Jugendtickets und des Deutschlandtickets profitieren und zukünftig deutlich günstiger Bus und Bahn nutzen können. Zudem hat der KVV nicht, wie manch andere Verkehrsverbünde in Deutschland, eine zusätzliche unterjährige Tarifanpassung nach dem Beginn des Ukraine-Krieges vorgenommen und im vergangen Sommer die Preise nur um sehr moderate 2,37 Prozent erhöht. Somit liegt die durchschnittliche Tarifanpassung von 6,03 Prozent über den Zeitraum von zwei Jahren betrachtet deutlich unter der Inflationsrate von bis zu 10,4 Prozent (Quelle: statista.de) und den Tariferhöhungen anderer Verkehrsverbünde in diesem Zeitraum.

Die konkrete Preisgestaltung der einzelnen Tarifprodukte wird der KVV in Kürze auf seiner Website unter www.kvv.de/fahrkarten darstellen.


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