Karlsruher Kind: „Frau Kotting-Uhl, bitte erläutern Sie kurz die wichtigsten Problemfelder, die Sie mit Ihrer Familienpolitik in Angriff nehmen werden, und äußern Sie sich, inwiefern das Armutsrisiko und die angespannte Wohnsituation für Familien dazu gehören.“
Sylvia Kotting-Uhl, Bündnis 90 – Die Grünen, Wahlkreis 271 Karlsruhe Stadt:
„Die heutige Familienförderung steht geradezu Kopf. Eltern mit hohem Einkommen erhalten für ihre Kinder mehr Unterstützung vom Staat als Eltern mit kleinen oder mittleren Einkommen. Alleinerziehende werden durch dieses System besonders benachteiligt. Mit dem grünen Familien-Budget, ein Entlastungspaket von 12 Milliarden € jährlich, werden wir alle Kinder gleich gut unterstützen und Familien in erheblichem Maße entlasten.
Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen und Alleinerziehende sollen künftig eine bedarfsdeckende Unterstützung aus einer Hand erhalten, einen Kindergeld-Bonus. Darüber hinaus wollen wir mit der grünen Kindergrundsicherung die bisherigen Förderungen zu einer einheitlichen Leistung für alle Kinder zusammenfassen. Zudem werden wir dem Armutsrisiko mit Investitionen für mehr und gute Kitas und Schulen entgegenwirken und so auch sicherstellen, dass Eltern nicht wegen ihrer Kinder arm werden.
Wohnen muss für Familien mit Kindern, auch mit kleinen und mittleren Einkommen, in wachsenden Städten und Ballungszentren bezahlbar sein. Die Verdrängung von Menschen aus ihren Nachbarschaften nehmen wir nicht hin. Daher werden wir dafür sorgen, dass die Mietpreisbremse wirkt, Ausnahmen und Schlupflöcher abschaffen und die Rechte von Mieterinnen und Mietern stärken. Außerdem stocken wir die Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau auf und wollen Familien mit Kindern beim Erwerb von Anteilen an Wohnungsgenossenschaften finanziell unterstützen.“