Michael Megerle – der Andersdenker

Ein Familienportrait aus der Region von Christian Ignatzi

Michael Megerle arbeitete viel und war den-noch zufrieden. Mit kleinen Innovationen brachte er in den 80er und 90er-Jahren zusammen mit seiner Frau seinen Obsthandel voran. Doch dann krempelte die Krebsdiagnose seiner Frau das Leben der Familie komplett um.

Michael Megerle ist wie die meisten Kleinunternehmer ein Vielarbeiter. Der 59-jährige Unternehmer aus Ubstadt und seine Frau schufteten meist 70 Stunden und mehr pro Woche. Das Leben genießen, das wollten die Megerles später. Doch 2002 schlug das Schicksal zu: Megerles Frau erkrankte an Krebs. „Wir sahen uns vom einen Tag auf den ändern mit der Erkenntnis konfrontiert, dass das Leben endlich ist“, sagt Michael Megerle. Aber er ging die neue Situation konstruktiv an, informierte sich umfassend über Naturheilkunde und den Einfluss von Mikronährstoffen. Dann beschlossen die Megerles gemeinsam, ihren Lebenswandel grundlegend umzukrempeln.

Eine Entscheidung, die sich für die Familie in vielerlei Hinsicht gelohnt hat. Die Beschäftigung mit alternativen Therapieansätzen, echten Lebensmitteln und Mikronährstoffen, war der Weg zum Erfolg und wurde zur neuen Profession. Heute, 16 Jahre später, ist Maria Megerle gesund. Ihr Mann ist Betreiber und Geschäftsführer eines Versand-Unternehmens, das besondere Naturprodukte für gesundheitsbewusste Menschen produziert und vertreibt.

„Sehr wichtig ist in einer einschneidenden Lebenssituation der Zusammenhalt in der Familie“, ist sich Megerle sicher. Sein Sohn Jochen war 30, als die Diagnose seiner Mutter die Familie traf. Eine schwierige Phase für den jungen Mann. „Er war noch mitten in seiner Sturm- und Drangphase“, erinnert sich sein Vater und schmunzelt.

Oft haben Angehörige Probleme mit der lebensbedrohlichen Erkrankung etwa von Vater oder Mutter umzugehen. Viele sind geängstigt, oft auch deprimiert und hoffnungslos, sagt Michael Megerle: „Wichtig ist meines Erachtens, dass Partner und Angehörige den Betroffenen nicht ständig bedauern. Was der Erkrankte in der Situation braucht, ist Rückhalt und Unterstützung bei Arztgesprächen. Partner und Kinder können Informationen beschafft zu möglichen Therapien und Entscheidungen des Betroffenen mittragen.“

Heute arbeiten Sohn Jochen und die Schwiegertochter im Naturprodukte-Versand und freuen sich darauf, ihn weiter zu führen. Auch die erfolgreiche Fortführung eines Familien-Unternehmens braucht Zusammenhalt und eine optimale Kommunikationsebene zwischen Eltern und Kindern. „Das kommt nicht vom Himmel gefallen“, sagt Megerle. Man müsse ständig daran arbeiten, wenn die Nachfolge gelingen soll.

„Das Interesse für eine Nachfolge innerhalb der Familie kann bei den Kindern aber nur geweckt werden, wenn sie selbst Sinn in der Arbeit sehen und wenn sie von dem Unternehmen auch ihre Familie ernähren können“, sagt Michael Megerle. Ein Familienunternehmen muss ständig neu ausgerichtet und modernisiert werden. Ziel müsse sein, mit marktgerechten Produkten und Leistungen sinnstiftend und profitabel sein.

2002 mit der Krebserkrankung seiner Frau sah Michael Megerle die Möglichkeiten einer vollwertigen Ernährung und der Naturheilkunde. Er grub sich tief in die Literatur ein und vertiefte sein Fachwissen. Wenn er davon erzählt, wird spürbar, dass er sich auskennt und sich für die Dinge begeistert die er tut. Aufzwingen will er seine Überzeugungen aber niemandem. Gute Lebensmittel sind Michael Megerles Lieblingsthema: Wenn er über Ernährung philosophiert, erlebt man einen Menschen, der engagiert für eine gesunde Ernährung kämpft.


Redaktion

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