Aktion „Weihnachtstüte“ 2017

„Ein ökumenisches Zeichen setzen!“

Ein Licht anzünden für Menschen, die im Schatten stehen“, so beschrieb Dr. Melitta Büchner-Schöpf, die Inhaberin des Modehaus Schöpf, das Ziel der Aktion Weihnachtstüte 2017.

Weit über 20.000 Menschen leben in Karlsruhe am Existenzminimum, mit Arbeitslosengeld II, der Grundsicherung oder einer kleinen Rente. Davon besonders betroffen sind kinderreiche Familien, Alleinerziehende, ältere Menschen, chronisch kranke und behinderte Menschen sowie Wohnungslose und Asylsuchende. Viele werden vom Diakonischen Werk oder vom Caritasverband betreut, beraten und begleitet. Die Weihnachtszeit ist für diese Menschen nicht nur aufgrund ihrer knappen finanziellen Möglichkeiten eine belastete Zeit – viele leben allein und verbringen die Feiertage ohne Angehörige oder Freunde.

Die Aktion „Weihnachtstüte“ soll hier ein ökumenisches Zeichen dafür setzen, dass Menschen in Armut und Not nicht allein gelassen werden.

Seit Mitte November erhalten die evangelischen und katholischen Pfarrgemeinden vom Diakonischen Werk Karlsruhe und vom Caritasverband Karlsruhe leere Tüten. Die Tüten enthalten einen Brief, in dem darum gebeten wird, diese Tüte mit schönen Dingen, z.B. Süßigkeiten, Tee, Kerzen, Spielzeug, Pflegeartikel wie Cremes usw. zu füllen und bis zum 2. Advent wieder an einer der Ausgabestellen abzugeben. Haupt- und vor allem ehrenamtlich Mitarbeitende des Diakonischen Werks verteilen sie an verschiedene soziale Einrichtungen der beiden Verbände, z.B. in die „TÜR“ (Tagestreff für Wohnungslose), die Seniorenarbeit oder auch an die Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge. Die Mitarbeiter dieser Einrichtungen verteilen die Tüten im Rahmen ihrer Weihnachtsfeiern oder in Beratungsstunden individuell an die Bedürftigen. Für diese ist das oftmals ihr einziges Weihnachtsgeschenk.

Die Aktion Weihnachtstüte gibt es seit Beginn der 50er Jahre. Damals wurden die Tüten vor allem in den Flüchtlingslagern der Nachkriegszeit in Karlsruhe verteilt. Heute werden jedes Jahr 8.000 leere Tüten verteilt, von denen rund 6.000 gefüllt wieder zurückkommen. Im Jahr 2003 wurde die Aktion erstmals vom Stadtmarketing Karlsruhe unterstützt. Dadurch konnte die Aktion über die Kirchengemeinden hinaus in die Stadt Karlsruhe hinein getragen werden.

Das Stadtmarketing lässt seither die Tüten und Plakate zur Aktion mit dem „Freude schenken“-Motiv bedrucken und konnte außerdem folgende Einzelhandelsgeschäfte und Unternehmen als Annahmestellen für die Aktion gewinnen:

• Modehaus Schöpf am Marktplatz
• Modehaus Nagel in Durlach, Pfinztalstraße 57
• Tabakwarengeschäft Heck in Mühlburg, Rheinstraße 57 und
• Autovermietung Sixt im Siemens Industriepark, Siemensallee 84.

Weitere Annahmestellen sind die evangelischen und katholischen Pfarrämter in Karlsruhe sowie das Diakonische Werk in der Stephanienstraße 98 und der Caritasverband in der Sophienstraße 33. 2014 kamen die vier Secondhand-Läden des Diakonischen Werks – Kashka, Jacke wie Hose, Rappelkischt und Déjà-vu, und ab 2015 auch die dm-drogerie Markt Filialen in der Kaiserstraße 92 & 152, in der Karlstraße und im ECE-Center sowie in der Ludwig-Erhard-Allee 10 und der Rheinstraße 12 als weitere Ausgabe- und Annahmestellen dazu. 

Zeitraum der Aktion: noch bis 3. Dezember. Wer keine Tüte füllen kann oder möchte, hat auch die Möglichkeit, für diese Aktion zu spenden: Diakonisches Werk Karlsruhe, Sparkasse Karlsruhe Ettlingen, Stichwort „Weihnachtstüte“, IBAN DE03 6605 0101 0108 2061 37.

Mit dieser Aktion soll bewusst gemacht werden, dass die Lebensqualität einer Stadt nicht nur von ihrer Wirtschaftskraft, ihren kulturellen und sportlichen oder gastronomischen Angeboten abhängt, sondern auch davon, wie die Menschen in dieser Stadt miteinander leben. Die schwächsten Mitglieder einer Gemeinschaft sind dabei immer ein empfindlicher Gradmesser. Und gerade an Weihnachten erleben diese ihre soziale Ausgrenzung besonders intensiv. Die Tüte kann zu einem Symbol dafür werden, dass diese Menschen in Karlsruhe nicht vergessen werden. 

Freude schenken kann bedeuten, sich eine Stunde Zeit zu nehmen, um liebevoll eine Tüte zu füllen. Aber auch ein freundliches Gespräch, die Einladung zu einer Tasse Kaffee oder ein Stück gemeinsamen Wegs kann etwas Licht in das Dunkel der Menschen bringen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen.


Redaktion

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