Ernährung und Babyschlaf

Kaum ein Thema ist so eng mit dem Babyschlaf verbunden wie das der Ernährung. Hartnäckig halten sich großmütterliche Weisheiten, die uns Mütter glauben lassen, unsere Kinder bräuchten nur mehr Brei, Kohlenhydrate, Milchpulver, mehrere Schnitzel oder mit Honig und Zucker versetzte Tränke, weil sie allein durch die Muttermilch nicht mehr zu sättigen seien. Das ist natürlich vollkommener Quatsch!

In unserem kleinen Baby schlummert nach wie vor ein Neandertaler, der noch kein evolutionsbiologisches Update bekommen hat. Während wir Mütter scheinbar im Jahr 2022 sozialisiert angekommen sind, tragen unsere kleinen Menschenkinder noch eine ganz andere Programmierung in sich. In ihrer kleinen Welt gibt es keine sicheren Doppelhaushälften, keine Fußbodenheizungen, keine Supermärkte und kein Google. Um in ihrer Welt zu überleben, müssen sie verflixt clever sein: sie schlafen zu Beginn möglichst wenig in Tiefschlafphasen und wachen möglichst häufig auf, um sicher zu sein, dass sie weder von der genervten Nomadensippe zurückgelassen worden sind, noch von einem Säbelzahntiger gefressen werden. 

Dieses existentielle Grundbedürfnis nach Nähe und Bindung zu den Eltern, anfangs vor allem der Mutter, trifft nun auf uns scheinbar zivilisierte Mamas. Aber unter unserer angepassten Oberfläche schlummert letztendlich derselbe evolutionsbiologische Code. Wer jetzt nach Luft schnappt, um zu widersprechen, der erinnere sich an den Kreißsal und das Wochenbett. Ich habe mich zu kaum einer Zeit so sehr auf meine Instinkte verlassen (und manchmal auch ein wenig darauf begrenzt gefühlt) wie in dieser Zeit. Wie ein kleines Muttertier habe ich meinen Nachwuchs ständig um mich herum gebraucht (am besten an mich drangebunden) und, ja, natürlich hatte ich ständig das Bedürfnis es zu stillen und zu füttern.

Unsere tief in uns verwurzelte Neandertaler-Mama hat also die existenzielle Angst, ihr Baby könnte verhungern. Unser Job ist es, es satt zu machen. Beim Thema Schlaf schießen wir dabei manchmal übers Ziel hinaus! Ruhige Nächte stehen nicht in direkter Verbindung mit Kalorienmengen, wir können also unserer inneren Neandertaler-Mama beruhigend über den Kopf streicheln und durchatmen. Ein Baby, dessen Grundbedürfnisse gestillt sind und dass sich sicher und liebevoll gebunden fühlt, lässt Ruhe in die Höhle…. ähm… das Schlafzimmer einkehren und verhungert nicht ohne zusätzliche Nahrung! 

Schlaft gut!

Eure Katharina 

www.snoozybaby.de


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