Fazit Alterssurvey: Aktiver in die Zukunft

Kommentar zu den Ergebnissen aus dem "Deutschen Alterssurvey (DEAS)"

KolumneKlingt zwar komisch, ist aber so. Nach dem Deutschen Alterssurvey (DEAS), einer bundesweit repräsentativen Langzeitstudie, sind die Menschen zwischen 40 und 85 Jahren in Deutschland aktiver und sehen zuversichtlicher auf das eigene Älterwerden als dieselbe Altersgruppe noch vor 20 Jahren. Die Ergebnisse der Erhebung von 2014 wurden vor Kurzem vorgestellt. „Die zweite Lebenshälfte ist vielfältig und das Bild vom Alter wandelt sich zum Positiven!“, betonte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig. „Ich freue mich, dass es vielen Menschen in dieser Lebensphase gut geht. Die Mehrheit äußert sich zufrieden, ist bei guter Gesundheit und kann sich auf die Familie als wichtige Stütze verlassen.“

Jedoch nicht alle Ergebnisse des Deutschen Alterssurveys 2014 stimmen euphorisch. Die Bundesfamilienministerin ergänzt: „Es gibt aber auch erhebliche Ungleichheiten, die wir beseitigen müssen, zum Beispiel bei den Einkommen in Ost und West sowie zwischen Männern und Frauen. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen faire Chancen für ein gutes und aktives Leben im Alter bekommen.“

Zur Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf ist festzuhalten: Trotz steigender Erwerbsbeteiligung tragen Frauen weiterhin die Hauptlast bei der Hausarbeit. Erwerbsarbeit und die Pflege von Angehörigen werden häufiger kombiniert – ebenfalls insbesondere von Frauen. Großeltern betreuen wieder zu einem größeren Anteil ihre Enkelkinder und sind auch immer häufiger gleichzeitig erwerbstätig. Zu Familienbeziehungen und sozialen Kontakten: Waren 1996 noch 74 Prozent der 40- bis 85-Jährigen verheiratet, sind es 2014 nur noch knapp 68 Prozent; andere Lebensformen nehmen zu. Die Wohnentfernung zwischen Eltern und erwachsenen Kindern wächst stetig, die Beziehungen bleiben jedoch sehr stabil. Dennoch gewinnen außerfamiliäre Kontakte an Bedeutung.

Dass die Institution Ehe immer weiter an Bedeutung verliert zugunsten anderer Lebensformen, wussten wir schon. Dass Frauen bei der Hausarbeit und Angehörigenpflege mehr Lasten tragen als Männer, hatten wir geahnt. Und dass die rüstigen Großeltern tatkräftig mithelfen, sieht man allerorten. Es tut trotzdem gut, dass nicht immer gleich jede gesellschaftliche Entwicklung schlecht geredet wird, sondern gerade bei langfristiger Betrachtung positive Tendenzen betont werden. Das macht mich zuversichtlicher für die zweite Lebenshälfte.

Rechtsanwalt Dirk Vollmer


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