Da sein. So sein. Mit sein.

Interview zu 10 Jahren edukativa – das Heilpädagogische Zentrum Karlsruhe

Foto: edukativa

KARLSRUHER KIND: Herzlich Willkommen Frau und Herr Dr. Häußner. Sie haben vor 10 Jahren edukativa – das Heilpädagogische Zentrum Karlsruhe gegründet. Was ist das und wie kam es dazu? 

Renate Monika Häußner: Vor der Gründung von edukativa war ich an einem Schulzentrum in Karlsruhe als Heilpädagogin tätig. Dort kam ich täglich nicht nur mit der heilpädagogischen Förderung und Begleitung von SchülerInnen und deren Umfeld, sondern auch mit Fragen zur schulischen Inklusion – also Teilhabe und Teilnahme – in Kontakt. Immer häufiger fragten mich Eltern nach privaten Terminen, die sich mehr ganzheitliche Unterstützung wünschten. Zusammen mit einer weiteren Heilpädagogin und meinem Mann, der Diplom-Pädagoge und Diplom-Betriebswirt ist, gründeten wir im Oktober 2011 edukativa: das Heilpädagogische Zentrum in Karlsruhe.

Dr. Ludwig Paul Häußner: Edukativa ist ein Sozialunternehmen, das Heilpädagogik anbietet. Heilpädagogik beschäftigt sich mit Menschen, deren Entwicklung unter erschwerten Bedingungen verläuft. Das können z.B. leichte oder schwerere Beeinträchtigungen oder Entwicklungsverzögerungen in körperlichen, sensorischen, sprachlichen, seelischen, intellektuellen und/oder sozialen Bereichen sein. Auch Menschen, die von Behinderung bedroht sind und Eltern, die Beratung wünschen, haben Anspruch auf Heilpädagogik.

KK: Erzählen Sie von der Gründungsphase.

R.M. Häußner: Das war eine aufregende Zeit! Zunächst arbeiteten wir an einem passenden Namen für unser Unternehmen. edukativa steht für curative education = ganzheitliche Bildung und das ‚ka‘ darin für Karlsruhe. Außerdem taten wir uns mit dem Berufsverband Heilpädagogik (BHP) in Berlin zusammen um uns zertifizieren zu lassen. Dann ging es zunächst in Räumen in der Kaiserallee los. Unsere damalige Kollegin brachte dankbarerweise schon erste Anfragen mit. Weitere kamen über die Stadt Karlsruhe, die ja Trägerin der kommunalen Kindertageseinrichtungen ist. 

KK: Wer kommt denn zu edukativa und was sind Ihre Ziele?

R.M. Häußner: Zu edukativa kommen hauptsächlich Kinder, deren Familien, aber auch KiTas und Schulen, die Unterstützung im Umgang mit Lebens- und Entwicklungserschwernissen suchen. Wir bieten heilpädagogische Frühförderung, heilpädagogische Ambulanz für Schlkinder, heilpädagogische Eingliederungshilfe / Inklusionsförderung sowie Beratungen an. 

Dr. Häußner: Unser Ziel ist es, ein kompetenter und vertrauensvoller Ansprechpartner für Kinder, Eltern, KollegInnen aber auch Behörden zu sein, bei dem sich alle Beteiligten wohl und ernstgenommen fühlen. Allerdings ist, wie überall, eine reibungslose Umsetzung nicht immer gegeben, weil z.B. unterschiedliche Auslegungen der Gesetze die heilpädagogisch-inklusive Arbeit verzögern kann. Es bedarf also noch mehr Engagement, Vorurteilsbewusstheit, Mut, Zuversicht und Durchhaltevermögen – auf kommunaler wie auch auf Landes- und Bundesebene.

R.M. Häußner: Die Gründung von edukativa war und ist ein sehr glücklicher Moment und wir freuen uns, getreu unseres Mottos Da sein, So sein, Mit sein, heilpädagogisch-inklusiv mit Kindern und Eltern arbeiten zu können.

KK: Dazu wünschen wir Ihnen für die Zukunft viel Erfolg.


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