Achtung, Pollen im Anflug!

Gesundheitskolumne des Deutschen Grünen Kreuzes e.V.

Haselstrauch in voller Blute

Für Millionen von Allergikern haben die erwarteten milden Temperaturen in den nächsten Tagen möglicherweise unangenehme Folgen: juckende, tränende Augen, laufende Nase und verengte Bronchien, typische Symptome einer Pollenallergie.

Wer jetzt nach Spaziergängen an der frischen Luft unter Niesattacken und tränenden Augen leidet, muss damit rechnen, auf die Pollen der Hasel allergisch zu sein. Zwar hat das momentane nasskalte Wetter den Pollenflug gedämpft, aber die Wetterlage ändert sich. Insgesamt ist die Blühsituation der Hasel nicht leicht überschaubar. Einige Messstationen an wärmebegünstigten Stand-orten melden bereits jetzt schon tageweise starken Haselpollenflug, während an anderen Stationen Haselpollen bisher nur sporadisch gemessen werden. Das ist normal. Teilweise können Haselnusssträucher bereits voll aufgeblüht sein, wahrend an Sträuchern in der Nachbarschaft die Kätzchen noch wenig entwickelt sind. Hier spielen genetische Unterschiede zwischen einzelnen Pflanzen oder auch mikroklimatische Einflüsse eine Rolle, um für durchaus beachtliche zeitliche Unterschiede im Blühbeginn und im Pollenflug zu sorgen. Auch können zwischenzeitliche Frostperioden für ein Abfrieren bereits aufgeblühter Haselkätzchen sorgen und die Pollennachlieferung abrupt unterbrechen. In trockenen und milden Witterungsphasen können sich die lokalen Belastungen jedoch schnell auf mäsigem oder starkem Niveau bewegen.

Ein Kätzchen entlässt zwei Millionen Pollenkörner in die Luft Eine Hasel verfügt sowohl über weibliche als auch über männliche Blüten. Für Allergiker bedeutend sind die männlichen Blütenstande, auch als „Kätzchen“ bezeichnet. Die zu den Birkengewächsen gehörenden Sträucher haben ihre Hauptblütezeit im Februar und März, bevor die Blätter austreiben. Ein einziges Kätzchen enthält etwa zwei Millionen Pollenkörner.

Menschen, die gegen Haselpollen allergisch sind, reagieren oft auch auf andere Frühblüher, allen voran auf Birken- und Erlenpollen. Und nicht nur das: Wer gegen Hasel oder Birke allergisch ist, verträgt manch-mal auch bestimmte Obst- und Gemüsesorten nicht. Dahinter steckt eine Kreuzallergie. Der Grund für eine solche Kreuzallergie ist die weit verzweigte Verwandtschaft der Pflanzen untereinander. Das führt dazu, dass sich die Allergene ähneln. Das Immunsystem reagiert nicht nur auf Pollen, sondern wegen der Ähnlichkeit auch auf bestimmte Inhaltsstoffe von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Bei Haselpollenallergikern häufig sind allergische Reaktionen auf Äpfel. Weitere Kreuzallergien treten bei dem Verzehr von Birnen, Kiwi, Sellerie, rohen Karotten und Nüssen (v.a. Haselnüssen) auf. Allerdings können manche Haselpollenallergiker im Herbst, wenn keine Haselpollen fliegen, problemlos Äpfel vertragen.

Wer erwiesenermaßen auf Haselpollen reagiert, sollte also zumindest in der Zeit des Pollenflugs genau darauf achten, ob sich Symptome nach dem Essen der genannten Nahrungsmittel verschlechtern und ggf. in der Zeit auf den Genuss verzichten.

Für hochsensibilisierte Allergiker kann es hilfreich sein, sich über den tagesaktuellen, lokalen Stand des Pollenflugs zu informieren. Dafür bietet die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst eine Pollen-App an, die kostenlos unter www.pollenstiftung.de heruntergeladen werden kann. In der App können Nutzer zusätzlich ihre Symptome dokumentieren und diese mit der Starke des Pollenflugs vergleichen.

Aufmerksame Beobachter haben vielleicht schon bemerkt, dass die männlichen Blütenstände bereits im Herbst des Vorjahres entstehen und überwintern. Meist stehen zwei bis vier Blütenstände an der Spitze oder in Blattachseln letztjähriger Triebe. Zur Blüte strecken sie sich auf acht bis zehn Zentimeter Länge. Die weiblichen Blüten sind kleine unscheinbare Knospen mit rotvioletten „Härchen“ an der Spitze. Aus ihnen gehen im Spätsommer die Nüsse hervor, die nicht nur bei Menschen, sondern auch bei vielen Tieren beliebt sind.


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