Erstaunlich, was mit Engagement und Enthusiasmus in relativ kurzer Zeit erreicht werden kann.
Als die Karlsruherin Undine Zittel im Februar 2013 während einer Rundreise mit einer Freundin zum ersten Mal mit Bangladesch in Berührung kommt, ist sie von der Exotik und Schönheit aber auch von der Armut der Bevölkerung berührt. Zusammen mit ihrem Reiseleiter Mr. Nannu beschließt sie, etwas zu tun. In dessen Heimatdorf Sakrail im Süden des Landes besitzt die Primary Scool, die Schüler der ersten fünf Schuljahre besuchen, keine Toiletten. Diesen Missstand nimmt sich die Diplompädagogin vor, zu ändern. Zuhause in Karlsruhe erzählt sie Freunden und Arbeitskollegen eifrig von ihrem Projekt, sammelt Spenden und steckt mit ihrer Begeisterung genügend Menschen an, um im März des darauf folgenden Jahres beim nächsten Besuch in Bangladesch mit dem Bau zweier Toiletten beginnen zu können. Hinzu kommt diesmal noch die Idee der Patenschaften, um besonders bedürftige Schüler – zunächst einmal zehn, vom Lehrer ausgewählte – mit Schulmaterialien und vor allem der obligatorischen Schuluniform ausstatten zu können, die sich viele Eltern unter der armen Bevölkerung nicht leisten können.
Patenschaften, so Undine Zittel, könnten nicht zuletzt dazu beitragen, dass die Schulkinder in Bangladesch tatsächlich zur Schule gehen und nicht, wie so oft, durch Arbeit zum Unterhalt der Familie beitragen.
Bald sind zehn Kinder stolze Träger der neuen Schuluniform samt neuen Schuhen, und Dank der Paten erhalten sie auch die notwendigen Schulbücher. Allen Schulkindern werden dar-über hinaus Bleistifte, Hefte, Zahnbürsten und Zahnpasta zur Verfügung gestellt.
Das Projekt wächst ständig und führt im August 2015 schließlich zur Vereinsgründung „Kids of Sacrail e.V.“ Im Oktober zählt der Verein bereits 25 Paten. Auf dem Schulgelände steht inzwischen ein aus Spendengeldern finanzierter Brunnen und 160 Schulkinder profitieren von einem wöchentlichen Schulvesper im Wert von 30 Euro, das, sofern sich weitere Paten fänden, so hofft Zittel, erweitern ließe. Geplant sind für die Zukunft mitunter kleine, aber konkrete Schritte: Ein Erste-Hilfe-Schrank, der die medizinische Notfallversorgung vor Ort verbessern soll – zumal sich im Dorf kein Arzt befindet. Auch eine regelmäßige ärztliche Untersuchung der Schulkinder sowie die Möglichkeit, anfallende Arztkosten zu übernehmen, wird als sinnvoll erachtet. Geplant sind dane-ben Investitionen zur Selbsthilfe, wie z.B. eine Nähmaschine. Ebenso die Anschaffung von Schulbüchern zur Errichtung einer Schulbibliothek, da sich nicht alle Kinder die Schulbücher leisten können. Die Mitgliedschaft im Verein „Kids of Sakrail e.V.ist ab einem Jahresbeitrag von 15 Euro möglich.
Ausführlichere Infos findet man auf der Homepage: www.my-friend-bangladesh.de. Wer den Verein gerne unterstützen möchte kann dies über folgendes Spendenkonto tun:
Kids of Sakrail e.V., IBAN: DE02 6605 0101 0108 2282 71, BIC: KARSDE66XXX
Christiane Fallah
