Initiative Frühe Hilfen feiert Jubiläum

Angebot für junge Eltern und Familien seit zehn Jahren erfolgreich

Die Jubiläumsveranstaltung im Ehrenbergsaal des Bruchsaler Bürgerzentrums war gut besucht

Unterstützung und Beratung anzubieten, bevor negative Entwicklungen eintreten, prägt die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe des Langkreises Karlsruhe. Als erster Landkreis in Baden-Württemberg hat der Landkreis Karlsruhe vor zehn Jahren die Initiative „Frühe Hilfen“ ins Leben gerufen. „Nachdem sich das Land aus dem Programm Mutter und Kind zurückgezogen hatte, war es für uns keine Frage, dieses präventive Angebot mit eigenen Mitteln fortzuführen. Ausgehend vom Gesundheits- und Jugendamt hat sich ein weitreichendes Netzwerk entwickelt, in dem Organisationen und Fachkräfte aus den verschiedenen Arbeitsfeldern der frühen Kindheit seitdem sehr erfolgreich und vertrauensvoll zusammenarbeiten“. Mit diesen Worten begrüßte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel kürzlich die zahlreichen Gäste im Bürgerzentrum Bruchsal. Er dankte den Partnern für ihre engagierte Arbeit, durch die jedes Jahr mehr Familien erreicht werden, im letzten Jahr bereits über 1.500. „Zwei Auszeichnungen beim Großen Präventionspreis Baden-Württemberg, einmal im Jahr 2011 und nochmals im Jahr 2015, sprechen für die Qualität des Landkreisprojekts“, so der Landrat.

Das Angebot der Frühen Hilfen ist freiwillig und steht werdenden Eltern und Familien mit Kindern bis drei Jahren kostenlos zur Verfügung. Bereits vor der Geburt können Schwangerenberatungsstellen, Hebammen und Frauenärzte, die Teil des interdisziplinären Netzwerks sind, bei Bedarf an die Frühen Hilfen weiterleiten. Die Mitarbeiterinnen des Frühe Hilfen-Teams beraten und unterstützen, wenn es vor der Geburt oder in den ersten drei Lebensjahren des Kindes Unterstützungsbedarf oder Fragen zur Entwicklung gibt. Bei Fragen zum Schlafverhalten, zur Ernährung oder bei Schreianfällen sind die Kinderärztinnen, Sozialpädagoginnen, Familienhebammen und Familienkinderkrankenschwestern des Frühe Hilfen-Teams Ansprechpartnerinnen für die Familien, um ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen. Denn die ersten 1.000 Tage im Leben eines Menschen sind entscheidend, wie auch vor kurzem das Deutsche Ärzteblatt titelte. Regelmäßige Hausbesuche, Eltern-Kind-Gruppen und offene Elterncafés sind nur einige von vielen verschiedenen Hilfestellungen, die im Einzelfall in Anspruch genommen werden können. „Zahlreiche weitere Akteure, u.a. Krankenhäuser, Kinderärzte, Sozialpädagogische Familienhilfe, die Beratungsstellen der freien Wohlfahrtsverbände sowie freiberufliche Hebammen bringen ihre Erfahrungen ein und ermöglichen durch die enge Kooperation und intensive Zusammenarbeit, dass die unterschiedlichen Angebote optimal miteinander verzahnt werden und so passgenau unterstützen können“, hob Landrat Dr. Christoph Schnaudigel das breite Spektrum des Netzwerks Frühe Hilfen als Grundlage des Erfolges hervor.

Die Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick bescheinigte „dass das Netzwerk funktioniert“ und gratulierte der Initiative, deren Arbeit den Menschen in den Städten und Gemeinden unmittelbar zu Gute komme. Die Städte und Gemeinden leisten dazu selbst einen wichtigen Beitrag, denn auch die Mitarbeiterinnen der Kommunalverwaltungen, die Familienzentren und die Kindergärten sind als Teil des Netzwerks Frühe Hilfen für mögliche Belastungssituationen sensibilisiert und bieten entsprechende Unterstützung an.

Ministerialdirigent Gerhard Segmiller vom Ministerium für Soziales und Integration lobte, dass der „Landkreis Karlsruhe die Dinge selbst in die Hand genommen hat und mit den Frühen Hilfen bereits aktiv war, als andere dies noch nicht taten.“

Für den Impulsvortrag mit dem Titel „Warum Raben die besseren Eltern sind“ konnte der bekannte Autor und Erziehungsberater Dr. Jan-Uwe Rogge gewonnen werden, der das Publikum mit seiner humorvollen Art begeisterte und gleichzeitig formulierte, was Kinder für eine gute Entwicklung benötigen.

Die Frühen Hilfen werden seit 2012 durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit jährlich 167.000 € finanziell unterstützt. Den weitaus höheren Anteil mit rund 525.000 € trägt der Landkreis Karlsruhe selbst.


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