Aktion Sicherer Schulweg im Polizeipräsidium Karlsruhe

Bekanntmachung der Polizei Karlsruhe

Schulweg - Schild Foto: Metro Centric; flickr; Lizenz: CC BY 2.0

Calw/Karlsruhe/Pforzheim (ots) – Mit dem Schuljahresanfang am 15.September 2014 beginnen wieder neue Risiken im Leben unserer Schülerinnen und Schüler auf ihrem Schulweg – für die Erstklässler zum ersten Mal. Da zu jedem Schulanfang die Zahl der Kinderunfälle ansteigt, weil sich die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer erst wieder aufeinander einstellen müssen, möchten wir folgende Fakten und Hinweise dazu geben. Nach wie vor wird die Gefahr für Kinder als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen auch von Eltern unterschätzt.

Deshalb muss gerade bei den so genannten „Eltern-Taxis“ auf korrekte Kindersicherung geachtet werden. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass „Elterntaxis“ nicht nur die Verkehrssicherheit der Kinder gefährden können, sondern vor allem die Entwicklung der Motorik, die Förderung der Gesundheit und die Selbständigkeit der Kinder bremsen. Wenn Kinder mit dem Fahrrad unterwegs sind, ist darauf zu achten, dass nach der Straßenverkehrs-Ordnung Kinder unter acht Jahren mit dem Fahrrad den Gehweg benutzen müssen, Kinder unter zehn Jahren den Gehweg mit dem Fahrrad noch benutzen dürfen.   Abzuraten ist, Grundschüler vor Absolvierung der Radfahrschulung in der vierten Klasse in den Jugendverkehrsschulen ohne elterliche Begleitung mit dem Fahrrad auf den Schulweg zu schicken, da die meisten Kinder vor dem neunten Lebensjahr kaum in der Lage sind, das Radfahren, ihr Fahrrad und die jeweilige Verkehrslage gleichzeitig zu beherrschen.

Obwohl es in Deutschland keine Helmtragepflicht für Radfahrer gibt, ist das Tragen eines Fahrradhelms aus polizeilicher Sicht dringend zu empfehlen. Beispielsweise kamen in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr bei Unfällen 50 Radfahrer ums Leben. 35 der getöteten Radfahrer und somit 70% hatten keinen Helm getragen und sind oft aufgrund ihrer schweren Kopfverletzungen gestorben. Im vergangen Jahr verunglückten im Stadt- und Landkreis Karlsruhe 187 Kinder im Straßenverkehr (2012=183). Glücklicherweise kam dabei kein Kind ums Leben (2012=1). Die Zahl der schwerverletzten Kinder mit 35 Unfällen ist gegenüber 2012 mit 26 Kindern um 34% angestiegen. Die Zahl der leicht verletzten Kinder ging mit 152 Unfällen (2012=156) zurück. Die der Kinder als Mitfahrer ist mit 57 Verunglückten (2012=53) leider wieder angestiegen.

Im vergangenen Jahr erlitten im Stadtkreis Pforzheim und im Enzkreis insgesamt 68 Kinder Unfälle im Straßenverkehr (2012=84). Glücklicherweise musste dabei kein Kind sein Leben lassen (2012=0). Die Zahl der schwerverletzten Kinder ist mit 14 Unfällen gegenüber 2012 mit 21 Kindern um ein Drittel zurückgegangen. Leichtverletzt wurden 54 Kinder bei Unfällen (2012=53). Die Unfälle der Kinder als Mitfahrer sind mit 25 Verunglückten (2012=28) leicht rückläufig. Im Jahr 2013 verunglückten im Landkreis Calw 29 Kinder (2012=43). Zum Glück kam auch hier, wie im Jahr 2012, kein Kind ums Leben.

Die Zahl der schwerverletzten Kinder mit 6 Unfällen ist gegenüber 2012 mit 8 Kindern um 20% zurückgegangen. Die Zahl der leichtverletzten Kinder ist ebenfalls mit 23 Unfällen rückläufig (2012=35). Die Unfälle der Kinder als Mitfahrer sind mit 11 Verunglückten gegenüber 2012 mit 21 Kindern um circa die Hälfte zurückgegangen. Auch in diesem Jahr ist es Ziel der Aktion, die schwächsten aller Verkehrsteilnehmer zu schützen. Dazu gilt es, die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler im Straßenverkehr zu schärfen und sie in die Lage zu versetzen, auch komplexe Verkehrssituationen zu durchschauen und angemessen zu reagieren.

Ebenso dringend geboten ist aber auch, den Eltern die besondere Lage ihrer Kinder als Verkehrsteilnehmer vor Augen zu führen und sie zu ermutigen, auch zu Hause immer wieder auftretende Verkehrssituationen durchzuspielen, sowie ihnen Hilfen zu geben, ihre Kinder zu verantwortungsvollen Verkehrsteilnehmern zu erziehen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den „ABC-Schützen“, die in diesem Jahr zwischen dem 15. und 27. September im Bereich des Polizeipräsidiums eingeschult werden. Verkehrsprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der auch die Polizei einen gewichtigen Teil beitragen will.

Vor diesem Hintergrund führen die Beamtinnen und Beamten der Verkehrsprävention im Aktionszeitraum vom 15. bis 19. September 2014 zur Vorbereitung auf den sicheren Schulweg die nachfolgend genannten Verkehrspräventionsaktionen durch:

Standort Karlsruhe   Termine
15. – 19.09.2014 in der Jugendverkehrsschule am Engländerplatz, Willy-Andreas-Allee 9, 76131 Karlsruhe, für Eltern und Erstklässler aus 48 Karlsruher Grundschulen Schulwegtrainingseinheiten durch.
Die Auftaktveranstaltung findet am 15.09.2014, ab 11.00 Uhr, gemeinsam mit der Verkehrswacht im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e.V. statt.
Termine:     Montag, 15.09.2013, 11.00 Uhr und 14.00 Uhr
Dienstag, 16. bis Donnerstag, 18.09.2013, jeweils 09.00 Uhr, 11.00 Uhr und 14.00 Uhr     Freitag, 19.09.2013, 09.00 Uhr und 11.00 Uhr.

Am Dienstort Bruchsal findet an sechs Grundschulen und einem Kinderhaus im Landkreis Karlsruhe für Eltern und Erstklässler folgende Schulwegtrainingseinheiten statt:
Montag, 15.09.2014, 09.30 Uhr -Kinderhaus St. Raphael Bruchsal
Montag, 15.09.2014, 14.00 Uhr -Hermann-Gemeiner-Schule Ubstadt-Weiter OT Ubstadt     Dienstag, 16.09.2014, 09.30 Uhr     – Johann-Peter-Hebel-Schule Bruchsal
Dienstag, 16.09.2014, 14.00 Uhr -Joß-Fritz-Schule Bruchsal-Untergrombach     Mittwoch, 17.09.2014, 09.30 Uhr     – Stirumschule Bruchsal
Donnerstag, 18.09.2014, 09.30 Uhr -Konrad-Adenauer-Schule Bruchsal
Freitag, 19.09.2014, 09.30 Uhr     – Lußhardtschule Forst.

Standort Pforzheim     Termine:
18.09.2014, 10 Uhr, Aufklärungsmaßnahme im Rahmen der Einschulungsfeier der GS Conweiler gemeinsam mit Verkehrswacht Pforzheim Enzkreis
20.09.2014, 11 Uhr, Aufklärungsmaßnahme im Rahmen der Einschulungsfeier der GS Wurmberg gemeinsam mit der Verkehrswacht Mühlacker
22.09.2014, 8.30-11.30 Uhr, Bussicherheitstraining für weiterführende Schulen, 3x Klasse 5, Übungsgelände vor der JVS Mühlacker
23.09.2014, 8.30-11.30 Uhr, Bussicherheitstraining für weiterführende Schulen, 3x Klasse 5, Übungsgelände vor der JVS Mühlacker
23.09.2014, ab 14 Uhr, 1. Termin, Schulwegtraining mit Kindern und Eltern, Otto-Riem-Grundschule in Ispringen
24.09.2014, 8.30-11.30 Uhr, Bussicherheitstraining für weiterführende Schulen, 3x Klasse 5, Übungsgelände vor der JVS Mühlacker
25.09.2014, 8.30-11.30 Uhr, Bussicherheitstraining für weiterführende Schulen, 3x Klasse 5, Übungsgelände vor der JVS Mühlacker
26.09.2014, 8.30-11.30 Uhr, Bussicherheitstraining für weiterführende Schulen, 3x Klasse 5, Übungsgelände vor der JVS Mühlacker.

Neben den verkehrspräventiven Maßnahmen verstärken die Polizeireviere sowie die Verkehrspolizei im Aktionszeitraum ihre Streifentätigkeit und:

  • Überwachung     der Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht
  • der Nutzung von Mobiltelefonen
  • des Verhaltens der Kraftfahrer gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln/ Schulbussen
  • des Geschwindigkeitsverhaltens der Kraftfahrer
  • des Schülerfahrgastverhaltens in öffentlichen Verkehrsmitteln/Schulbussen
  • der Einhaltung von Halteverboten und des Sicht behindernden Parkens
  • des Radverkehrs und der Fahrradsicherheit
  • der Kraftfahrzeugführer, die Kinder ein- und aussteigen lassen
  • des Fußgängerverkehrs     von Behinderungen durch „Eltern-Taxis“
  • der Schulwegsicherheit und des Verhaltens auf den Schulwegen und Radschulwegen örtlich schwerpunktmäßig:
  1. im engen Umfeld von Schulen,
  2. Schulwegen und Kindergärten,
  3. an Fußgängerüberwegen,
  4. an von Fußgängern gemeinsam mit anderen Verkehrsteilnehmern genutzten Verkehrsflächen sowie an Bus- und Stadtbahnhaltestellen

Foto: Metro Centric, Nutzungsrechte unterliegen der folgenden Lizenz: CC.BY.2.0

 


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