Die Spiele des Jahres 2023

Seit 1979 gibt es die Jury „Spiel des Jahres“. Mit großer Zuverlässigkeit und absolut unabhängig von Verlagen, Autor*innen und anderen Einflüssen wählt sie jedes Jahr Spiele, die besonders gut geeignet sind, Menschen am Spieltisch zusammenzubringen. Iris Treiber stellt ausgewählte Familien- und Kenner*innen-Spiele 2023 vor.


DORFROMANTIK

In „Dorfromantik“ legen wir sechseckige Landschaftsplättchen. Aufträge geben vor, wie groß bestimmte Gebiete sein müssen. Dafür gibt’s gemeinsame Punkte. Auch die größten Gebiete zählen. Je besser wir sind, umso schneller bekommen wir zusätzliches Spielmaterial aus fünf kleinen Überraschungskartons. Bei „Dorfromantik“ gestalten wir mit ein bisschen Glück und ein bisschen Taktik etwas Schönes. Zeit spielt keine Rolle, weshalb wir viele friedliche und spannende Runden am Spieltisch verbringen. „Dorfromantik“ ist die Brettspielvariante eines Computerspiels, das ebenfalls ausgezeichnet wurde.

kooperatives Legespiel von Lukas Zach und Michael Palm, Pegasus, 1-6 Personen , etwa 30 Euro, ab 8 Jahren 


FUN FACTS

In „Fun Facts“, englisch für „lustige Tatsachen“, schätzen wir uns selbst möglichst gut ein im Vergleich zu dem, was wir von den anderen zu wissen glauben. Das bringt Punkte für alle. 195 Fragen gibt‘s, die Antwort ist eine Zahl. „Wie viel Bargeld hast du bei dir?“, „Wie gern bist du im Wasser, von 1 bis 100?“ Wir schreiben unsere Zahl verdeckt auf und versuchen, die Notiz möglichst korrekt zwischen den anderen unterzubringen. Was stimmt, bringt Punkte. „Fun Facts“ ist schön, spannend, zum Nachdenken, zum ins Gespräch kommen, zum Kennenlernen. 

Kooperatives Partyspiel von Kasper Lapp, 4 – 8 Pers. REPOS/Asmodee, 20 Euro, ab 8 Jahre


AKROPOLIS

Unsere „Akropolis“ bauen wir mit Plättchen aus drei Sechsecken. Sie tragen entweder Steinbrüche oder Stadtviertel. Wohnviertel müssen aneinander angrenzend errichtet werden, Marktviertel voneinander getrennt, Kasernenviertel am Stadtrand, Tempelviertel mittendrin. Gartenviertel passen überall hin. Wenn wir in die Höhe bauen und Steinbrüche abdecken, gibt’s Steine, mit denen wir bessere Plättchen kaufen können. Höher gelegene Stadtviertel bringen mehr Punkte als die in den unteren Ebenen. Wer zum Schluss die meisten hat, gewinnt das schön gestaltete, schön zu spielende Legespiel. 

Legespiel von Jules Messaud Kobold / Gigamic, 1 – 4 Personen, etwa 30 Euro, ab 8 Jahre


CHALLENGERS!

Im Karten-Turnier „Challengers!“, englisch für Herausforder*innen, spielen wir immer zu zweit in Turnierparks gegeneinander. Rundenweise ergänzen wir unser Deck, um im Zweikampf die Fahne des jeweiligen Parks zu behalten. Verlieren wir sie, legen wir Karten auf die eigene Ersatzbank. Wer dort nicht genug Platz oder keine Karten mehr hat, verliert die Runde, siegen wir, gibt’s Rundenpunkte. Es gewinnt, wer eine Taktik für die Karteneffekte und viel Kartenglück hat. Wer Pech hat, scheidet früh aus. Dennoch ist das innovative „Challengers!“ eine gelungene Herausforderung, die auch deshalb ungewöhnlich ist, weil wir uns am Spieltisch immer umsetzen, um am richtigen Park zu sein.

Kartenduell-Spiel von Johannes Krenner und Markus Slawitscheck, Z-Man / Asmodee, 1 – 8 Personen, etwa 35 Euro, ab 8 Jahre


QE

In „QE“ sind wir unterschiedliche Nationen, Europa, Japan, Kanada, USA, Vereinigtes Königreich, und wollen Unternehmen vor der Pleite retten. Geld spielt keine Rolle – außer am Schluss: Wer insgesamt am meisten ausgegeben hat, scheidet aus. Gar nicht so einfach, da die richtige Entscheidung zu treffen. Punkte gibt’s für die Unternehmen, die wir gerettet haben, und zwar abhängig von Brande, Land und Farbe. Wer diese Art von Rechenspielerei, Herausforderung, Risiko und Ungewissheit mag, wird „QE“ lieben.

Strategiespiel von Gavin Birnbaum Strohmann Games, 3 – 5 Pers., etwa 35 Euro, ab 10 Jahren 


NEXT STATION LONDON

In „Next Station London“ planen wir vier U-Bahn-Linien in London. Dazu haben wir ein Stadtplanblatt von einem Block und in jeder Runde einem anderen Farbstift. Stationskarten regeln, welche Stationsart wir anschließen und wann die Runde endet. Punkte gibt’s für angefahrene Stadtbezirke, spezielle Stationen, Themse-Überquerungen. „Next Station London“ ist einfach nur klasse mit der super Idee, Buntstifte reihum zu geben. Schade ist nur eines: Wenn der Block aufgebraucht ist, müssen wir logischerweise einen neuen kaufen.

Papier-und-Stift-Spiel von Matthew Dunstan HCM Kinzel, 1 – 4 Personen, etwa 17 Euro, ab 8 Jahre


IKI

Unsere Händler*innen verkaufen Fische, Sandalen, Tabak und Pfeife, Reis, Holz. Das brauchen wir, um auf dem Markt zu gehen, unsere Händler*innen zu ernähren und Gebäude zu errichten. Wichtig ist der Brandschutz, wer seine Läden am besten schützt, zieht zuerst. Punkte gibt’s zum Schluss für allerlei: Waren, Gebäude, Händler*innen in Rente, Einkäufe… „Iki“ ist ein wunderbares, anspruchsvolles liebevoll gestaltetes Strategiespiel, das uns mit seiner Vielschichtigkeit ganz schön herausfordert.

Strategiespiel von Koota Yamada, B-Rex Entertainment / Giant Roc / Sorry We Are French, 2 – 4 Pers., etwa 50 Euro, ab 14 Jahre


PLANET UNKOWN

Wir erschließen unseren „Planet Unbekannt“, auf Englisch „Planet Unknown“, mit Hilfe von Ressourcen-Legeplättchen: Energie, Wasser, Biomasse… Jede Ressource bringt Vorteile. Die Plättchen gibt’s in einer drehbaren Raumstation mit sechs Sektoren, wer dran ist, bestimmt, wer aus welchem Sektor nimmt. Punkte bringen die Ressourcen, belegte Felder, Aufgaben, die besser erfüllt wurden als von den Nachbar*innen. „Planet Unknown“ ist einfach klasse mit seinen ungewöhnlichen Mechanismen.

Strategiespiel von Ryan Lambert und Adam Rehberg, Strohmann Games / Adam’s Apple, 1 – 6 Personen, etwa 60 Euro, ab 10 Jahre


Iris

Iris Treiber

Iris Treiber schreibt spannende Rezensionen über sorgfältig ausgewählte Spiele für Kinder. Ihre Empfehlungen garantieren Spiel & Spaß für die ganze Familie.

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