Vier Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, die Vereinten Nationen sind gerade gegründet, schreibt Erich Kästner wieder ein Kinderbuch: Während die Erde von Kriegen geplagt wird, haben die Mächtigen der Welt scheinbar nichts Besseres zu tun, als über Sitzordnungen und Protokolle zu diskutieren. Elefant Oskar, Giraffe Leopold und Löwe Alois haben die Nase voll. Wenn die Menschheit ihre Probleme nicht in den Griff bekommt, bleibt nur, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Eine große Konferenz der Tiere aller Kontinente soll dafür sorgen, dass Worten endlich Taten folgen. Auch Kinder sind als Ehrengäste geladen, denn das Ziel ist ihre Zukunft: ein Vertrag zum Schutz der besonders wichtigen kleinen Menschen. In Folge dieser Allianz müssen die Politiker*innen lernen, dass man niemals den Mut und schon gar nicht den Einfallsreichtum tierischer und junger Zeitgenossen unterschätzen sollte …
Ebenso nachdrücklich wie liebevoll erinnert Erich Kästner in seinem Kinderbuchklassiker daran, dass der erste Schritt zur Lösung eines Problems, im Großen wie Kleinen, in der Bereitschaft zum Dialog zwischen Menschen und Kulturen liegt. Ein intensives Plädoyer!
Die junge Regisseurin Verena Nagel studierte an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und arbeitete unter anderem an den Theatern Senftenberg und Marburg. Ihre Inszenierungen bestechen durch verblüffend aktuelle Zugriffe, die den politischen Kern der Werke gekonnt zuspitzen.
„Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner, ab 8 Jahren, Dauer: 1 Stunde am 8. Oktober in der INSEL