Die neu eingerichtete Sammlungsausstellung „Archäologie in Baden – Expothek¹“ im Badischen Landesmuseum folgt einem revolutionären Konzept: In der Expothek, dem Herzstück der Ausstellung, können Nutzerinnen und Nutzer seit 13. Juli ihr kulturelles Erbe im wahrsten Sinne des Wortes mit den Händen greifen. Sich Jahrtausende alte Objekte persönlich vorlegen zu lassen oder als 3D-Scan für die Zukunft zu sichern, sorgt für ein einzigartiges und unmittelbares Museumserlebnis.
Der badische Raum bot schon in prähistorischer Zeit ein attraktives Lebensumfeld: Seit der frühen Steinzeit sind von Heidelberg bis zum Bodensee die unterschiedlichsten Kulturen nachgewiesen. Ihre materiellen Zeugnisse repräsentieren einen exemplarischen Querschnitt der Kulturgeschichte der Menschheit. In der neuen Ausstellung illustrieren 13 Highlight-Stationen die wesentlichen Entwicklungsschritte: Die chronologische Reise beginnt vor über 600.000 Jahren in der Altsteinzeit beim Homo heidelbergensis. Über Faustkeile, Beile und Objekte der metallischen Revolution geht es bis zu den Karolingern. Höhepunkte der neuen Schau sind ein bei Karlsruhe gefundener, in Bronzedraht gefasster Eberzahn (1.200–1.100 v. Chr.), der sogenannte Heidelberger Kopf aus der Keltenzeit und ein bei Altlußheim gefundenes, vermutlich in Russland hergestelltes, kostbares Schwert aus dem 5. Jahrhundert n. Chr.
Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt „Archäologie in Baden“ sollen in die künftige Umsetzung des Museumskonzeptes einfließen – und auf alle Sammlungsbereiche des Hauses übertragen werden. Insofern ist „Archäologie in Baden“ der Startschuss für das Museum der Zukunft.